Zurück ins Leben
Neues inklusives Projekt in der Brotfabrik motiviert und stärkt Menschen auf der Suche nach einem Job
Wer aus der Heinersdorfer Straße auf den Caligariplatz läuft, wird an der Wand der Brotfabrik ein neues Kunstwerk entdecken. Dort hängt seit wenigen Tagen ein nagelneues inklusives Mosaik, das unter dem Motto „Zurück ins Leben“ entstand. Es ist 90 mal 250 Zentimeter groß und das erste Ergebnis eines neuen Projektes, das seit einigen Wochen in der Brotfabrik läuft.
In diesem werden Menschen ohne Arbeit angeregt, wieder Motivation und Lebensmut zu finden. Dort werden sowohl Arbeitslose als auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen aktiv. „Wir möchten sie dabei unterstützen, sich mit Hilfe von Kunst und Kultur selbst zu motivieren und stärker zu machen“, sagt Lina Fügmann. Sie leitet das neue Projekt gemeinsam mit Iris Bauer, die das Konzept für das Projekt entwickelte.
Ziel des Projektes ist es nicht in erster Linie, die Projektteilnehmer bei der Suche nach einem neuen Jobs zu unterstützen, vielmehr soll deren weitere Entwicklung angestoßen werden. Zu den ersten elf Projektteilnehmern gehören unter anderem Langzeitarbeitslose, Migranten, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und andere Pankower, die derzeit keinen Job haben. Das Projekt ist niederschwellig. Niemand muss irgendwelche Vorerfahrungen im künstlerischen Bereich mitbringen. Hinzu kommt, dass es zwar feste Termine gibt, aber man trifft sich nur zweimal im Monat, donnerstags von 10 bis etwa 13 Uhr.
Bei den Treffen erhalten die Teilnehmer von Fachleuten einen Einblick in unterschiedliche Gebiete von Kunst und Kultur. Und dann werden sie selbst künstlerisch tätig, wie beispielsweise bei der Herstellung des neuen Wandmosaiks an der Brotfabrik. Entstanden ist dieses Kunstwerk bei den Treffen im August und September. „Die Vertos GmbH stellte uns für das Projekt zu einem Vorzugspreis durchgefärbte Glasfliesen in 16 Farben zur Verfügung“, sagt Lina Fügmann. Acht Teilnehmer entschieden sich dann, zum Thema „Lebensfreude“ eigene Mosaike zu gestalten. Diese sind schließlich von allen Teilnehmern gemeinsam in ein Flies integriert worden. „Insgesamt haben wir etwa sechs Quadratmeter Fliesen verarbeitet“, so die Projektkoordinatorin. Das circa 80 Kilogramm schwere Kunstwerk hängt nun an der Wand der Brotfabrik. Auf einer separaten Tafel neben dem Kunstwerk sind alle Beteiligten benannt.
Jetzt arbeiten die Teilnehmer bereits am nächsten Projekt. Sie drehen in drei Gruppen jeweils einen kleinen Film. Zwei Gruppen widmen sich dem Thema „Lücke“ aus unterschiedlichen Perspektiven und eine begibt sich filmisch auf die Spuren des Geheimnisses der Brotfabrik. Im Kino des Kulturzentrums werden die Filme dann auch präsentiert. Zum Ende der ersten Projektphase am 8. Mai werden die Teilnehmer übrigens einen Tag der offenen Tür in der Brotfabrik mit organisieren und dann auch die Ergebnisse aller Projektmodule präsentieren.
Weitere Informationen gibt es auf https://bwurl.de/14m7. Außerdem kann jeder den Projektverlauf auf dem Blog zurueckinsleben.video.blog verfolgen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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