Park-Klinik Weißensee ging vor 20 Jahren in Betrieb

Olf Kreisel (mit Mütze) setzte gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Behrbohm die aufgearbeitete „Zeitmaschine“ in der Park-Klinik wieder in Gang. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Es war das erste Krankenhaus, dass nach dem Fall der Mauer im Ostteil der Stadt neu gebaut wurde: die Park-Klinik Weißensee.

Dieser Tage kann das Krankenhaus an der Schönstraße 80 seinen 20. Geburtstag feiern. Initiiert wurde der Neubau seinerzeit von Prof. Dr. Joachim Baumgarten, der 2003 verstarb. Er hatte bereits 1991 die Vision, mit einer modernen Klinik das medizinische Versorgungsgefälle zwischen Ost- und Westteil zu reduzieren. Zwei Jahre brauchte er, um Geldgeber, Krankenkassen und den Senat zu überzeugen.

Danach stand die Finanzierung und am 18. August 1993 konnte Grundsteinlegung gefeiert werden. Im April 1997 wurde der Neubau bezogen.

Gemeinsam mit dem Architekten Thomas Baumann hatte Joachim Baumgarten das Ziel, beim Bau alle negativen Charakteristika einer Krankenhausarchitektur zu vermeiden. Es sollte vielmehr eine lichtdurchflutete Hotelatmosphäre entstehen. Teil dieses Konzepts war es, Kunst in den Krankenhausalltag einzubeziehen. Deshalb wirkten Studenten der Kunsthochschule Weißensee mit. Sie entwickelten ein innovatives Gestaltungskonzept und ein Wegeleitsystem.

Bilder und Skulpturen finden sich heute in der Magistrale des Hauses, im Café, auf Fluren, in Patientenzimmern und im weitläufigen Park. Die Zusammenarbeit mit der Weißenseer Kunsthochschule hält bis heute an. Immer wieder sind hier Ausstellungen von Absolventen oder von Studenten des Studienganges Kunsttherapie zu besichtigen.

Ein ganz besonderes Kunstwerk im Haus ist aber die „Zeitmaschine“ von Olf Kreisel. Zum Klinik-Jubiläum hat er sie völlig überarbeitet und im Rahmen einer Feierstunde wieder in Betrieb genommen. Die Gondel der Zeitmaschine dreht sich zu jeder Stunde um die eigene Achse und lässt Sand durch die unterschiedlichen Ebenen der Installation rinnen. Dazu erklingen Melodien zum Thema Zeit. Die musikalische Auswahl erfolgte durch Olf Kreisel gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Behrbohm im Dialog mit Udo Lindenberg.

Prof. Behrbohm ist Ärztlicher Direktor der Klinik. Er sagt zu diesem Kunstwerk: „Das Thema Zeit spielt im Krankenhaus eine große Rolle. Die Uhren ticken anderes, wenn Patienten ihren gewohnten Lebensrhythmus verlassen müssen.“ Deshalb passe diese Installation auch so wunderbar hierher.

Zum Jubiläum zeigt die Park-Klinik aber auch noch eine neue Ausstellung: „Kurt Wanski – Der Zeichner“. Kuratiert wurde sie von Jürgen Köhler, einem Bekannten dieses Weißenseer Originals. Kurt Wanski (1922 bis 2012) war selbst vor etwa zehn Jahren Patient in der Klinik, ließ sich wegen eines Ohrleidens behandeln. In der Park-Klinik sind nun 41 Bilder zu sehen, die einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens zeigen. Außerdem ist in der Ausstellung der faszinierende Dokumentarfilm „Kurt – oder Du sollst lachen“ von Gerd Kroske zu sehen.

Die Park-Klinik ist heute ein Krankenhaus der Akut- und Regelversorgung mit einer Notaufnahme. Sie verfügt über 350 Betten und hat etwa 700 Mitarbeiter. Jedes Jahr werden hier etwa 15 000 Patienten stationär versorgt. BW

Weitere Informationen: www.park-klinik.com.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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