Inklusives Foto-Projekt in Weißensee und Treptow
Schmerz und Berührung im Kulturwagen erleben

Im Kulturwagen auf dem Caligariplatz ist die Ausstellung „Schmerz und Berührung“ zu besichtigen. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Im Kulturwagen auf dem Caligariplatz ist die Ausstellung „Schmerz und Berührung“ zu besichtigen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Die Galerie des Kulturzentrums Brotfabrik wird seit diesem Juni zwar umgebaut, aber das Ausstellungsgeschehen geht weiter.

Dafür wird der Kulturwagen des Vereins Glashaus e.V. genutzt. Dabei handelt es sich um einen umgebauten Bauwagen, der seit einigen Jahren als temporärer Ausstellungsort im Sommerhalbjahr genutzt wird. In den nächsten Monaten wird er nun zur „BrotfabrikGalerieTemporär“, berichtet Galeristin Petra Schröck. Und gleich mit dem ersten Ausstellungsprojekt setzt die Galeristin ein Zeichen zum Thema Inklusion.

„Schmerz und Berührung“ ist nämlich von der sehenden Fotografin Sonia Klausen und dem blinden Fotografen Gerald Pirner gemeinsam entwickelt worden. „Es ist sowohl inhaltlich, als auch formal ästhetisch eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik des äußeren und des inneren Schmerzes und seiner Bewältigung“, erklärt Petra Schröck.

Wie empfindet ein Blinder Berührung?

Das Erleben schwerer persönlicher Schmerzen hielt Sonia Klausen in ihren Portraits fest. Sie konfrontiert die Betrachtenden unter anderem mit Tod und Trauer und bringt sie dazu, sich zu diesem Leid in Beziehung zu setzen. Sie zieht dabei auch immer wieder Parallelen zu Christus, der für sie das Leid verkörpert. Berührung wiederum empfindet der blinde Fotografen Gerald Pirner zunächst immer als ein Übergriff auf sich, teilweise als schmerzhaft. Denn er weiß zunächst nie, woher sie kommt. In seinem Inneren entsteht dann ein Bild, das sich auf die Berührung einstellt. Durch Posen und Gesten lässt der blinde Lichtmaler die Betrachter seiner Bilder an seinen Erfahrungen mit dem Thema „Berührung“ teilhaben.

Das Besondere an der Ausstellung: Zu einigen Fotografien werden Bildbeschreibungen für Blinde und Sehbehinderte angeboten. Der Kulturwagen auf dem Caligariplatz ist bis zum 17. Juli täglich 12 bis 20 Uhr geöffnet. Vom 12. bis 30. Juli ist ein zweiter Teil dieser Ausstellung in der Galerie KungerKiez an der Karl-Kunger-Straße 15 in Treptow zu besichtigen. Die dortige Ausstellung ist Donnerstag bis Sonntag 15 bis 19 Uhr geöffnet.

Im Kulturwagen auf dem Caligariplatz ist die Ausstellung „Schmerz und Berührung“ zu besichtigen. | Foto: Bernd Wähner
Im Kulturwagen ist die Ausstellung „Schmerz und Berührung“ zu besichtigen. Der Künstler Thomas Schmidt-Lieske steht dort Besuchern für Gespräche über die Fotos zur Verfügung. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.