Die kreative Frau an seiner Seite
Tochter zeigt Ausstellung zu Gertrud Klemke-Stremlau

Christine Klemke in der Ausstellung, in der sie Arbeiten ihrer Mutter Gertrud Klemke-Stremlau präsentiert. | Foto:  Bernd Wähner
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„Gertrud Klemke-Stremlau – die Frau an seiner Seite“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die bis Ende Juli im Atelier Klemke im Hof der Tassostraße 21 zu besichtigen ist.

Professor Werner Klemke war einer der bekanntesten und beliebtesten Grafiker und Illustratoren der DDR. Mit seinem Magazin-Kater und den vielen von ihm illustrierten Kinderbüchern und Büchern für Erwachsenen zeichnete er sich in die Herzen seines Publikums. Aber ein Sprichwort sagt, dass hinter einem berühmten Mann oft auch eine starke Frau steht. Sie stützt ihn, berät ihn, ermuntert ihn. Kaum beachtet, trägt sie trotzdem eine wesentliche Last.

An der Seite von Werner Klemke stand Gertrud Klemke-Stremlau. Sie war es, die sich und ihren Beruf frühzeitig zurückstellte, um ihrem Mann, dem später weithin bekannten Grafiker und Buchillustrator, wie man sagt, „den Rücken freizuhalten“. Dabei war sie die Studierte. Die ausgebildete Malerin hielt ihren Ehemann, den Autodidakten, für den Begabteren. Also widmete sie sich dem Haushalt und der Erziehung ihrer fünf Kinder.

„Als wir aus dem Haus waren, brach der Damm und die herrlichsten Kunstwerke flossen aus ihrer Hand“, berichtet ihre Tochter Christine Klemke, heute ebenfalls eine bekannte Grafikerin. „Und die waren ganz anders als die meines Vaters. Sie waren voller Leidenschaft, in bunten Farben, oft großformatig. Sie goss die Farben geradezu auf die Malgründe. Und sie kannte keine Grenzen. Alltägliches wurde unter ihren Händen zu Gemälden. In Collagen finden wir kleine Lackbilder, Buntpapiere, Servietten oder filigrane Tortenuntersetzer.“

Zehn intensive Jahre

Anlässlich der ersten Ausstellung der Arbeiten seiner Frau im Jahre 1972 hielt Professor Werner Klemke eine bewegende Rede. Ihm war bewusst, welche große Rolle diese starke Frau in seinem Leben spielte und das wollte er mitteilen. Gertrud und Werner: Nur gemeinsam konnten sie zu dem werden, was sie wurden. „Als wir aus dem Haus waren, hat meine Mutter sehr viel gemalt. Doch nach zehn intensiven Jahren hörte sie damit auf“, berichtet Christine Klemke.

Als ihre Mutter 1988 starb, hinterließ sie der Tochter etwa einen Kubikmeter an Kunstwerken als Nachlass. Allerdings hatte Christiene Klemke viele Jahre weder die Zeit, noch die Muße, diesen Stapel an Kunstwerken zu sichten. Unterstützung bekam sie dann von einer Teilnehmerin ihrer Malkurse, Angela Heinrich-Fieweger, die diesen Nachlass sortierte und aufarbeitete.

Begeistert von den inzwischen gesichteten Kunstwerken ihrer Mutter, stellte Christine Klemke eine Ausstellung mit 30 Bildern zusammen, die nun jeden Montag und jeden Freitag ab 16 Uhr nach Anmeldung unter der Telefonnummer 0176/ 55 41 49 26 oderchristineklemke@gmail.com im Atelier Klemke zu besichtigen sind.

Christine Klemke in der Ausstellung, in der sie Arbeiten ihrer Mutter Gertrud Klemke-Stremlau präsentiert. | Foto:  Bernd Wähner
Christine Klemke in der Ausstellung, in der sie Arbeiten ihrer Mutter Gertrud Klemke-Stremlau präsentiert. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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