Weißenseer Theater in der Brotfabrik startet neue Reihe
Weißensee. Mit einer neuen Themenreihe startet die Brotfabrik-Bühne im Februar. "Wir werden Filmstoffe auf die Theaterbühne bringen und auch Stücke über Filmemacher inszenieren", erläutert Theaterleiter Nils Foerster.
Die erste Aufführung findet am 5. und 6. Februar jeweils um 20 Uhr statt. Die Schweizer Theatergruppe "huber & teuwissen" zeigt das Stück "stecken bleiben" in einer Deutschlandpremiere. Dieses Musiktheater entstand nach Motiven des französischen Filmklassikers "Fahrstuhl zum Schafott". In der Regie von Lois Malle spielten seinerzeit Jeanne Moreau und Maurice Ronet. Auch die Filmmusik von Miles Davis wurde zum Klassiker.
Im Film wie im Stück geht es um Florence und Julien, die ein heimliches Liebespaar sind. Julien ermordet seinen Nebenbuhler in einem Bürohochhaus und lässt es nach Selbstmord aussehen. Er meint, er habe den perfekten Mord geplant. Doch ein Detail ist ihm entgangen. Ehe er seinen Fehler beheben kann, bleibt er im Fahrstuhl stecken. In einer "musikalisch-theatralischen Versuchsanordnung" nimmt sich die Truppe "huber & teuwissen" diesen dramatischen Stoff auf. Regie führt Mélanie Huber, Dramaturgie und Stückfassung stammen von Stephan Teuwissen. Der Eintritt kostet zwölf, ermäßigt acht Euro.
Das nächste Stück in der Reihe ist dann vom 19. bis 21. Februar "Dichter der Asche". Darin erinnern Theatermacherinnen um Regisseurin Irene Mattioli an Pier Paolo Pasoloni (1925-1975). Der Italiener wurde als Dichter und Publizist, vor allem aber als Filmemacher bekannt. Auf der Bühne der Brotfabrik kann man nun mehr über Pasolini erfahren. Auf der Bühne steht Schauspielerin Anna C. Ortmann, die Musik zum Stück steuert Anna von Rohden bei. Weitere Stücke zu Filmen sind für die nächsten Monate geplant. "Change Bond" ist beispielsweise ein musikalisch-humoresker James-Bond-Abend im Frühjahr. Noch stehen nicht alle Termine fest.
Mit seinen Theaterinszenierungen, Impro-Shows und seinem Kinderprogramm hofft die Bühne in der Brotfabrik, auch 2015 wieder viele Besucher anzuziehen. "Das vergangene Jahr lief für uns wirklich gut", so Theaterleiter Foerster. Mit fast 10 000 Zuschauern erzielte die kleine Bühne einen neuen Besucherrekord. Auf der Bühne fanden 2014 immerhin 325 Aufführungen von 77 Theatergruppen statt, darunter waren 28 Premieren. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Atmosphäre des Theaters am Caligariplatz bei freien Theatergruppen sehr beliebt ist. Aber auch immer mehr Zuschauer entdecken dieses Bühnen-Kleinod abseits der Berliner City.
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