Für des Ritters Seelenheil
Wie es zur ersten urkundlich Erwähnung von Weißensee kam
Am 14. März ist es ganze 710 Jahren her, dass Weißensee erstmals urkundlich erwähnt wurde.
In einer Akte wurde dokumentiert, dass Ritter Borchard Gruvelhut seine Rechte über vier Hufe am Dorf Weißensee an das Heiliggeist-Spital zu Berlin abgab. Im Gegenzug sollte das Spital sein Seelenheil und das seiner Familie vor allem durch Messen sichern. Das Geschäft sei in zwei Verhandlungen aktenkundig gemacht worden, berichtet Jürgen Kirschke, der Vorsitzende des Vereins "Weißenseer Heimatfreunde". Die erste fand am 14. März 1313 statt. Die zweite Zusammenkunft gab es am 11. April 1313. An diesem Tag wurde der Vertrag zwischen dem Hospital und dem Ritter besiegelt. Leider ist diese Urkunde im Original nicht mehr erhalten, sondern nur noch als Abdruck aus dem Jahre 1737 überliefert.
An einer Handelsstraße, die Böhmen und Sachsen mit der Ostsee verband, wurde das Dorf wohl Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet. Der fischreiche Weiße See bildete die Erwerbsgrundlage für die ersten Bewohner, die am Ostufer siedelten. Auch die ältesten Teile der Pfarrkirche an der Falkenberger Straße stammen wohl aus dieser Zeit. Nach der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1313 fand Weißensee 1376 Eingang in das „Landbuch der Mark Brandenburg“. Darin ließ der in Prag residierende Kaiser Karl IV. alle Dörfer seines Herrschaftsbereichs registrieren.
Den Ort Weißensee gab es vermutlich aber schon viel länger. In einer Urkunde von 1242 wurde ein Conradius de Witensee als Zeuge erwähnt, berichtet Jürgen Kirschke. Dieser sei in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lehnin als „Lokator“ bezeichnet worden. Bei einem Lokator handelte es sich um einen vom damaligen Markgrafen bestellten Dorfgründer. De Witensee ist wahrscheinlich von Weißensee abgeleitet, vermuten die Heimatforscher.
Weitere Informationen zur Geschichte von Weißensee gibt es auf www.berlin-weissensee.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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