Die bunte Vielfalt der Kanaldeckel: Stefan Paubel gibt neuen Bildband heraus

Kanaldeckel sind sein Hobby: Stefan Paubel präsentiert in seinem Buch mit Fotos aus zwölf Ländern. | Foto: Bernd Wähner
  • Kanaldeckel sind sein Hobby: Stefan Paubel präsentiert in seinem Buch mit Fotos aus zwölf Ländern.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Es ist ein sehr ungewöhnliches Hobby: Stefan Paubel fotografiert und sammelt Bilder von Kanaldeckeln.

Das Thema ist aber äußerst interessant. Wenn man sich näher mit Kanaldeckeln beschäftigt, kann man viel über Stadt-, Industrie- und Kunstgeschichte erfahren. Stefan Paubel beschäftigt sich nun schon seit sechs Jahren mit Kanaldeckeln und im vergangenen Jahr veröffentlichte er bereits ein Buch über die Berliner Abdeckungen. Das Fotoarchiv des 65-jährigen umfasst inzwischen rund 3500 Bilder. Dafür ist er durch über 1000 Berliner Straßen gelaufen. In seinem Buch berichtet er zudem über die 140-jährige Geschichte der Kanalisation.

Wenn schon in Berlin die Vielfalt an Kanaldeckeln so groß ist, wie groß muss sie erst in Europa sein? Stefan Paubel begann auch auf seinen Reisen durch Deutschland und Europa Kanaldeckel zu „sammeln“. Mit dieser Leidenschaft steckte er Freunde und Bekannte an. „Wenn die irgendwo Urlaub machen, dann fotografieren sie ebenfalls Kanaldeckel und stellen mir die Fotos zur Verfügung“, so Paubel.

Inzwischen hat er so viele Bilder aus Europa, dass er sich entschloss, das neue Buch „Alte Kanaldeckel in Europa“ herauszugeben. „Darin präsentiere ich Kanaldeckel aus 120 Orten und Städten aus zwölf Ländern Europas“, sagt er. Darunter aus Spanien, Portugal, Frankreich, Russland, Polen, Österreich, Georgien, Großbritannien, Italien sowie aus deutschen Orten von Ahlbeck bis Zwickau. Und im Schlusskapitel sind dann noch 190 Wappen- und Motivkanaldeckel zu sehen.

Natürlich gibt es im Buch auch viele Informationen zur Entwicklung von Kanalisationen in Europa. „Die ersten entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts“, so Paubel. „London und Wien waren da Vorreiter.“ Weil Einstiegs-, Kontroll-, Lüftungs- und Reinigungslöcher im Straßenland abgedeckt werden mussten, entstanden die Kanaldeckel, die korrekt eigentlich „Schachtabdeckung“ heißen, so Paubel.

Dass die Schachtabdeckungen meist rund sind und nicht eckig, hat seinen Grund. Runde Deckel können nicht in den Schacht stürzen. Eine Ausnahme sei Wien, so der Buchautor. Dort gibt es viereckige Kanaldeckel mit Scharnier.

Erhältlich ist das Buch „Alte Kanaldeckel in Europa“, das im Nora-Verlag erschien, für 49 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-86557-448-0). Weitere Infos auf www.haeuserflucht.de/Kanaldeckel.html.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 831× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.