Ein Herz für Straßenhunde
Die Weißenseerin Jacqueline Prusas engagierte sich ein Vierteljahr lang in Sri Lanka

Jacqueline Prusas fährt immer wieder nach Sri Lanka, um die Hundeklinik zu unterstützen. | Foto: Jacqueline Prusas
3Bilder
  • Jacqueline Prusas fährt immer wieder nach Sri Lanka, um die Hundeklinik zu unterstützen.
  • Foto: Jacqueline Prusas
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Das Schicksal von Hunden bewegt sie. Deshalb engagiert sich Jacqueline Prusas nicht nur für die Vierbeiner in der Hauptstadt, sondern auch für Straßenhunde in Sri Lanka.

Sie unterstützt dort die Dog Care Clinik. Drei Monate lang verbrachte sie 2016 in dieser Klink für Straßenhunde. Im vergangenen Jahr war sie erneut drei Wochen dort. Und inzwischen wirbt sie auch zu Hause immer wieder um Unterstützung für dieses Projekt. „Für mich waren Hunde schon immer sehr spannende Tiere“, sagt Jacqueline Prusas.

Aber sich intensiver mit diesen Vierbeinern zu beschäftigen, dazu entschloss sich die Weißenseerin erst 2016. „Ich hatte 20 Jahre am Schreibtisch gearbeitet, kümmerte mich um Steuerabrechnungen. Dann dachte ich mir: Es muss doch noch etwas anderes geben.“ Sie entschied sich, eine Ausbildung am DCI DogCouch Institut zu absolvieren und Hundetrainerin zu werden. Als solche bietet sie ein Verhaltenstraining für Hund und Mensch an. Dass es sie nach Sri Lanka verschlug, ist einem weiteren Engagement von Jacqueline Prusas zu verdanken. „Ich war 2014 schon einmal dort, machte eine dreiwöchige Rundreise“, sagt sie. „Dabei freundete ich mich mit der Reiseleiterin aus Singapur an. Sie engagiert sich für bedürftige Kinder. Und ich entschied mich, die Patenschaft für eines der Kinder zu übernehmen.“

Die Weißenseerin hatte dann den Wunsch, ihr Patenkind kennenzulernen. „So entschloss ich mich, gleich eine längere Auszeit zu nehmen, und zwar drei Monate“, sagt sie. „In dieser Zeit wollte ich nicht nur das Kind besuchen und durchs Land reisen, sondern auch etwas Sinnvolles tun.“ Mit ihrer abgeschlossenen Ausbildung als Hundetrainerin lag es nahe, sich ein entsprechendes Projekt zu suchen.

Bei ihren Recherchen wurde sie auf die Dog Care Clinik im Süden von Sri Lanka aufmerksam. Diese wird von einer Unternehmerin aus Deutschland betrieben. In der Klinik werden Straßenhunde medizinisch behandelt. Außerdem leben dort dauerhaft etwa 60 Hunde, die keinen Besitzer haben. „In Sri Lanka ist die Beziehung zwischen Hunden und Menschen anders als bei uns in Deutschland“, erklärt Jacqueline Prusas. „Dort gibt es zwar Hunde, die zu Familien gehören, sie sind in der Familien-Hierarchie aber auf der untersten Stufe. Keiner kümmert sich richtig um sie. Tagsüber sind sie allein auf der Straße unterwegs, kommen abends erst heim. Und als Futter bekommen sie nur Reste.“

Jacqueline Prusas kümmerte sich ein Vierteljahr Tag und Nacht um die Hunde, vor allem um die ohne Familienanschluss. „Da gibt es sehr viel Leid“, sagt sie „Ich konnte die Hunde intensiv studieren und arbeitete mit ihnen. Die Hundeklinik wuchs mir richtig ans Herz.“ In Berlin wirbt sie nun dafür, dass Menschen Patenschaften für Hunde in dieser Klinik übernehmen oder zumindest für die Impfung oder Behandlung von Straßenhunden spenden. Unter anderem hält sie auch deswegen immer wieder Vorträge, berichtet über ihre Erlebnisse in Sri Lanka.

Wieder zurück in Berlin legte sie sich mit Chako auch einen eigenen Hund zu. Dieser wurde als Welpe nicht sozialisiert, und er ist für Jacqueline Prusas deshalb auch eine Herausforderung. „Mich fasziniert an Hunden, dass man immer sofort eine Reaktion auf alles erfährt. Es gibt eine klare Kommunikation. Und Hunde nehmen jeden Menschen vorurteilsfrei an, so wie er ist“, erklärt die Hundetrainerin.

Weil ihr Herz sehr an der Hundeklinik in Sri Lanka hängt, plant die Weißenseerin, im kommenden Jahr wieder für drei Wochen dorthin zu reisen. Wer dieses Projekt unterstützen möchte, kann sich gern an sie wenden. Natürlich gibt es bei Bedarf auch eine Spendenquittung von der deutschen Trägerorganisation. Jacqueline Prusas ist unter ¿92 40 28 62 und per E-Mail jp@ego-dog.de zu erreichen.

Weitere Informationen über die Dog Care Clinik auf www.dogcare-clinic.com.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 268× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 907× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 247× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.