Nicht nur meckern
Eltern drängen auf Sanierung von Spielplätzen und packen selbst mit an
Im Bezirk gibt es zwar 220 öffentliche Spielplätze, aber etwa 150 müssten saniert werden. Einige sind so marode, dass sie bereits komplett gesperrt wurden.
Besonders unerfreulich ist die Situation in Weißensee. Dort sind gleich mehrere Spielplätze ganz oder teilweise gesperrt. Damit sich das rasch ändert, gründete sich Anfang des Jahres die Elterninitiative „Ja! Spielplatz!“. Diese nahm sich von Anfang an vor, nicht nur zu meckern, sondern auch selbst etwas zu tun. Unter anderem gewinnen die Eltern Sponsoren, damit neue Spielgeräte angeschafft werden können. Sie organisierten aber auch einen Arbeitseinsatz auf dem Solonplatz. Die Bilanz der ersten Monate, die der Mit-Initiator Uwe Scholz präsentieren kann, ist bemerkenswert.
Auf dem Spielplatz Solonplatz wurden auf Drängen der Eltern am 18. Mai vom Bezirksamt vier Federwippen neu aufgestellt. Außerdem wurde ein Fördermittelantrag der Elterninitiative bewilligt. „Mit dem Geld werden Ehrenamtliche in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma innerhalb der nächsten acht Wochen noch eine Doppelschaukel aufstellen“, so Scholz. „Auf diese Weise wird der Spielplatz wieder zugänglich.“
Auf dem Spielplatz Meyerbeerstraße 65 erfolgte inzwischen der von den Eltern geforderte Abbau alter Spielgeräte, und die Wege wurden erneuert. „Zwei Federwippen sind bereits bestellt. Es müssen eventuell noch zwei Gefahrenstellen beseitigt werden. Anschließend kann auch dieser Spielplatz zwischenzeitlich geöffnet werden“, erklärt Scholz.
Auf dem Spielplatz „Grüner Hering“ an der Tassostraße wurde am 7. April eine neue Babyschaukel freigegeben. Scholz: „Das handbediente Karussell für ältere Kinder ist leider noch immer außer Betrieb.“ Aber da werde nach einer Lösung gesucht. Auf dem Spielplatz Schönstraße 65 wurde Anfang April ein neuer Kletter-Dino als Spielgerät für die Kinder freigegeben. Und am Plansche-Spielplatz am Weißen See bleibt es bei der Zusage von Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen), dass die Aufstellung von Ersatzgeräte bis Herbst 2018 abgeschlossen sein wird.
Größtes Projekt der Elterninitiative ist der Schiffsspielplatz (Goldfischteich/ Werner-Klemke-Park). An diesem komplett gesperrten Spielplatz fand kürzlich ein Ortstermin mit Vertretern des Bezirksamtes statt. Dabei wurden mehrere Entscheidungen getroffen. Unter anderem müssen die bisherigen Spielgeräte einschließlich der Fundamente abgerissen werden. Auch die Palisaden, einschließlich der Betonfundamente, werden entfernt. Danach können neue Spielgeräte aufgebaut werden. Die nötigen Arbeiten müssen nun vom Bezirksamt ausgeschrieben werden. Finanziert wird alles vom Bezirksamt und aus Spenden. Auch Ehrenamtliche aus der Elterninitiative wollen sich mit einbringen. Noch gibt es allerdings keinen Zeitplan zur Umsetzung der Vorhaben am Schiffsspielplatz.
Außerdem stellte die Initiative auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung über die SPD-Fraktion den Antrag „Wiederaufbau und langfristige bauliche Erhaltung der Spielplatz-Infrastruktur.“ In diesem wird das Bezirksamt mit konkreten Vorschlägen angeregt, dafür Sorge zu tragen, dass sich die Versorgung mit Spielplätzen im Bezirk dauerhaft und spürbar verbessert. Dieser Antrag wurde in die Ausschüsse Stadtentwicklung und Grünanlagen sowie Finanzen überwiesen.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.weissenseespiel.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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