Kein Platz für Hunde
Initiative will Hundeauslauffläche im Park am Weißen See

Gabriele Keller (links) und Kerstin Janitzek mit Bella auf dem Arm engagieren sich für eine Hundeauslauffläche in Weißensee. | Foto: Bernd Wähner
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Sie treffen sich jeden Tag im Park am Weißen See: Hundehalter mit ihren Vierbeinern. Ihre Hunde genießen den Auslauf, ohne Leine. Doch im Park am Weißen See ist das Herumlaufen von Hunden nicht gern gesehen, sogar verboten, berichtet Kerstin Janitzek.

Für sie und ihren Whippit Bella ist es nur ein paar Schritte Fußweg in den Park. Sie würde aber auch etwas weitere Wege in Kauf nehmen – wenn es im Ortsteil Weißensee überhaupt eine Hundeauslauffläche oder Hundewiese gebe. Doch die gibt es nicht.

Im gesamten Bezirk Pankow befinden sich nur zwei Auslaufflächen, auf denen sich Hunde unangeleint bewegen dürfen: Eine – inzwischen sehr umstrittene Fläche – liegt in Blankenfelde und eine am Rande des Mauerparks. Die finden Hundehalter aber alles andere als attraktiv. Andere Bezirke, wie Lichtenberg, sind da weiter. Dort gibt es zum Beispiel, attraktive Hundeauslaufflächen in Neu-Hohenschönhausen und in Fennpfuhl, berichtet Hundehalterin Gabriele Keller, die mit Drahthaar-Foxterrier Henry ebenfalls unweit des Parks am Weißen See wohnt.

Weil es in Weißensee keine Auslauffläche für Hunde gibt, treffen sich Hundehalter immer wieder als Gruppe im Park am Weißen See. Ab und an kommt das Ordnungsamt vorbei, ermahnt, verwarnt oder kassiert auch schon mal 35 Euro Ordnungsgeld.

Dabei würden Hundehalter sowieso schon jedes Jahr zur Kasse gebeten. Sie müssen 17,50 Euro für die Registrierung ihrer Hunde bezahlen. Hinzu kommen 120 Euro Hundesteuer im Jahr und die Haftpflichtversicherung für das Tier, berichten Kerstin Janitzek und Gabriele Keller, die sich mit anderen Hundehaltern inzwischen zu einer Initiative zusammenschlossen. Sie alle würden zwar pünktlich ihre Hundesteuern bezahlen, bekämen dafür aber keine entsprechende Infrastruktur. Infrastruktur heiß für sie: eine Fläche, auf der ihre Hunde sich auch ohne Leine frei bewegen können.

Im Jahr 2019 gab es schon einmal einen BVV-Beschluss, dass das Bezirksamt prüfen solle, ob eine Hundewiese oder ein Hundeauslaufgebiet in Weißensee eingerichtet werden könnte. Als Fläche wurde unter anderem das ehemalige Wildgehege im Park am Weißen See vorgeschlagen. Seinerzeit teilte der damalige Stadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) den Verordneten mit, dass für eine Fläche, auf der Hunde unangeleint herumlaufen können, in Weißensee kein geeignetes landeseigenes Grundstück zur Verfügung stehe. Nun beginnt die Umgestaltung des Parks am Weißen See. Besteht da nicht die Chance, eine Fläche für den Hundeauslauf einzurichten?

„Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Sanierung des Parks am Weißen See besteht die Möglichkeit, sich entweder online auf mein.berlin.de oder in den Parkwerkstätten mit dem Anliegen einer Hundefreilauffläche einzubringen“, bestätigt die Stadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU) auf Anfrage der Berliner Woche. „Da das Thema Hundeauslauf sehr emotional besetzt ist, kann dazu im Rahmen der Bürgerbeteiligung eine Empfehlung oder eine Vorzugsvariante entwickelt werden. Voraussetzung ist, dass sich eine Vertretung für das Anliegen aktiv einbringt und konstruktiv in den Dialog eintritt.“

Im Vorfeld der Planungswerkstätten zum Park am Weißen See wurde versucht, mit allen Akteuren in Kontakt zu kommen, so die Stadträtin weiter. „Allein für die deutlich erkennbare Nutzergruppe der Hundehaltenden fand sich bisher keine Organisation oder Initiative bereit, mit den Planern in Kontakt zu treten, um die Bedarfe und Anforderungen für eine solche Fläche abstimmen zu können.“ Die Initiative will sich nun auf jeden Fall in die Planungswerkstätten einbringen und für eine Hundewiese beziehungsweise Hundeauslauffläche entsetzen, erklären sie im Gespräch mit dem Reporter der Berliner Woche.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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