100 Jahre Groß-Berlin
Wie das Wappen entstand

Weißensee. Die einstige Gemeinde Weißensee hatte bis Anfang des 20. Jahrhunderts gar kein Wappen. Das sollte sich ändern, als Alt-Weißensee und Neu-Weißensee zu einer Einheitsgemeinde fusionierten. Pfarrer Alexander Giertz hatte 1905 aus diesem Anlass eine umfangreiche Chronik über Weißensee verfasst. Er nutzte diese Gelegenheit, um auch ein Wappen vorzuschlagen. Als Mann der Kirche nahm er dazu als Vorlage Gegenstände, die mit der Alten Pfarrkirche an der Berliner Allee im Zusammenhang standen: Richtrad und Richtschwert aus der Legende über die Heilige Katharina. Sein Wappenvorschlag landete aber zunächst in der Schublade. Im neu entstandenen Stadtbezirk Weißensee erinnerte man sich dann an den Entwurf von Giertz. Und so wurde fortan das Richtrad- und Richtschwert-Wappen für den neuen Bezirk verwendet, ohne irgendwelche amtliche Bestätigung. Dieses Wappen überstand Weimarer Republik, NS- und DDR-Zeit, auch wenn es mancher Weißenseer als „Marterwappen“ bezeichnete. Erstmals amtlich bestätigt wurde dieses Wappen für Weißensee 1992 durch den Berliner Senat. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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