Arbeiten eines Freizeitfotografen in der Galerie Emma T.
Galerist Thomas Mascher präsentiert Fotografien, die er im Nachlass seines Vaters Horst Henry Mascher (1929 bis 2007) fand. Diese stammen aus den 1970er-Jahren.
"Mein Vater hatte eine bewegte Lebensgeschichte", erzählt der Galerist. Er erlebte eine wilde Jugend in Kreuzberg. Zunächst arbeitete er bei der AEG als Radioschlosser. Später studierte er Psychologie und Ingenieurwesen. Beruflich arbeite Vater Mascher danach als Erzieher in einem Jugendwerkhof und dann als Ingenieur bei der Defa. "Er war anfangs überzeugter Kommunist", erinnert sich Thomas Mascher. "1977 brach er mit der SED. Seit dem ging es beruflich mit ihm abwärts. Darunter hatte auch seine Familie zu leiden." In seiner Freizeit war Horst Henry Mascher begnadeter Musiker, spielte in Bands Saxofon, Mundharmonika und Schlagzeug. Sein großes Hobby war aber die Fotografie. "Er fotografierte alles, was er liebte: Seine Frau, seine Kinder, seine Enkel, die Natur - und eben auch Aktmodelle."
Der Sohn erinnert sich, dass ihn sein Vater, wenn er als Junge besonders fleißig in der Schule war, als Belohnung auch auf Fototouren in die Natur mitnahm. Danach durfte er außerdem mit in die Dunkelkammer und lernte von der Pike auf, wie aus dem Negativen richtige Fotoabzüge werden. Diese Fotoleidenschaft hat Thomas Mascher geprägt, der heute selbst Fotokünstler ist.
Als sein Vater verstarb, bekam er dessen Fotonachlass. Darin fand er 400 künstlerische Akt-Dias, was ihn dann doch überraschte. Von dieser Foto-Facette seines Vaters wusste er bis dahin nichts. Diese Fotos spiegeln ein Stück Lebenswirklichkeit der DDR in den 1970er Jahren wider. Deshalb entschloss sich Thomas Mascher, sie nun auch einem größeren Publikum vorzustellen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.