Autor Arno Kiehl sucht weitere Zeitzeugen

Arno Kiehl mit einem Buch von Karl Bahm. In dem fand er ein Bild von einem Panzer, der vor seinem früheren Wohnhaus in der Lehderstraße 33 stand. | Foto: BW
  • Arno Kiehl mit einem Buch von Karl Bahm. In dem fand er ein Bild von einem Panzer, der vor seinem früheren Wohnhaus in der Lehderstraße 33 stand.
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  • hochgeladen von Bernd Wähner

Weißensee. Er ist ein richtiger Ur-Weißenseer: Arno Kiehl. Jetzt sucht er Menschen, die sich an den Weißenseer Luftschutzbunker erinnern. Kiehl verbrachte seine Kindheit und Jugend im Ortsteil - und lebt noch immer hier.

Der 78-jährige frühere Kabarettist schrieb kürzlich ein Büchlein mit seinen Kindheitserinnerungen. Darin lässt er auch die letzten Kriegstage und die Nachkriegszeit in Weißensee Revue passieren.In Erinnerungen kramend suchte er Orte auf, die für ihn eine wichtige Rolle spielten. Dazu zählt der Luftschutzbunker in der Goethestraße/Ecke Ostseestraße. "Diesen Bunker nutzten wir immer, wenn es Fliegeralarm gab." Als dann die Rote Armee nach Weißensee einrückte, verbrachten die Menschen aus Sicherheitsgründen gleich mehrere Tage in diesem Bunker. "Vom 22. April bis zum 8. Mai 1945 waren wir fast die ganze Zeit dort." Auf etwas mehr als 200 Quadratmetern waren über 250 Leute zusammengepfercht. Darunter befanden sich viele Kinder.

Sechzig Jahre hatte Arno Kiehl nicht mehr an den Bunker gedacht. Als er sein Büchlein schrieb, begab er sich wieder dorthin. Heute befindet sich an diesem Ort eine Autowerkstatt. "Der Bunker war aber nach dem Krieg zunächst ganz anders genutzt worden", so Kiehl. "Erst hatte dort der Sovexport-Filmverleih ein Lager. Danach lagerten in dem früheren Bunker bis Anfang der 1990er-Jahre Filme vom Progress-Filmverleih."

Arno Kiehl kam bei seinem Besuch am früheren Bunkerstandort mit Mitarbeitern der Autowerkstatt ins Gespräch. Diese ermöglichten ihm ausnahmsweise einen kurzen Blick in das noch vorhandene unterirdische Bauwerk. Er erfuhr von den heutigen Nutzern, dass im Laufe der Jahre immer mal wieder Menschen vorbeikamen, die sich an den Bunker erinnerten. Das brachte Arno Kiehl auf die Idee, einen Zeitzeugenaufruf zu starten.

"In den letzten Kriegstagen waren besonders viele Kinder in dem Bunker. Die müssten jetzt in etwa so alt sein wie ich. Ich würde mich gern mit ihnen über ihre Erinnerungen austauschen und auch einen Bunkerbesuch organisieren."

Alle, die einige Tage in dem Bunker verbrachten oder sich an Erlebnisse erinnern, melden sich bitte bei Arno Kiehl unter 471 91 77 oder 0174 739 09 47.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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