Baufachfrauen konzipieren Ausstellung
Erstmals präsentiert wurde die Ausstellung "Making Use of Re-use" vor wenigen Tagen in der VIA-Schankhalle an der Schönhauer Allee. Im Rahmenprogramm einer Veranstaltung, in der Fachleute zum Thema Wiederverwertung und Weiterverwendung von Dingen diskutierten, stellte die Schau praktische Beispiele vor. "Wir sind aber daran interessiert, diese Ausstellung auch noch an anderen Orten zu zeigen", erklärt Ute Mai von den Baufachfrauen. Um Wiederverwertung und Weiterverwertung ging es auch im Projekt "Holz im Kreativkreislauf" (HiKK) des Vereins Baufachfrau mit Sitz in Weißensee. Ziel von HiKK war es zu untersuchen, wie Restholz sinnvoll verwendet werden kann. Denn in jedem der etwa 125 Tischlereibetriebe des Bezirks Pankow fallen monatlich im Durchschnitt 3,5 Kubikmeter Holzabfall an. Normalerweise landet dieser in Verbrennungsanlagen. Wie man diese Abfälle sinnvoll nutzen kann, darüber wurde im Projekt HiKK nachgedacht.
Der Verein Baufachfrau ging dabei in seiner eigenen Holzwerkstatt mit gutem Beispiel voran. "Eine unserer Ideen war das Freitagsprodukt", berichtet Baufachfrau Jutta Ziegler, die sich im HiKK-Projekt engagierte. Am Ende jeder Woche sahen sich die Baufachfrauen die Holzschnittreste an und überlegten, was man daraus machen könnte. Aus einigen Abfällen wurden Teelichter, aus anderen Truhen, Stifte-Boxen und Schreibunterlagen.
Neben den Freitagsprodukten gab es aber auch andere Ideen. Gemeinsam mit einem Projektpartner wurde ein Regalsystem aus Restholzplatten entwickelt. Außerdem gibt es Tabletts und Erste-Hilfe-Schränkchen aus Restholz. Einige dieser Produkte sind in der Ausstellung zu sehen.
Eine weitere Säule des Projekts ist der Wettbewerb ".HIKK vermöbelt", an dem sich im vergangenen Jahr junge Designer beteiligten. Unter anderem wurden Tische, Regale, Kleiderständer und Lampen entwickelt, die ebenfalls als Möglichkeiten der Restholznutzung in der Ausstellung zu sehen sind."Neben Produktideen und Prototypen zeigen wir auch Produkte aus Restholz, die von Designern und Unternehmen bereits vertrieben werden", berichtet Ute Mai. Dazu zählen zum Beispiel Sitzmöbel und Kommoden aus Europaletten. Diese wurden von der Berliner Genossenschaft Kimidori entwickelt und werden teilweise vom Verein Baufachfrau produziert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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