Die Heimatfreunde laden zu einem Hoffest ein
Veranstaltet wird es im Hof der Brotfabrik am Caligariplatz von den Vereinen Weißenseer Heimatfreunde und Glashaus. Die erste verbürgte Erwähnung Weißensees findet sich auf einer Urkunde vom Frühjahr 1313. Mit dieser trat der Ritter Borchard Gruvelhut seine Rechte über vier Hufen am Dorf Weißensee an das Heiliggeist-Spital zu Berlin ab. Im Gegenzug soll das Spital das Seelenheil seiner Familie durch Messen sichern. Die Urkunde selbst ist nicht mehr erhalten. Sie ist nur noch als Abdruck überliefert. Dieser stammt aus dem Jahre 1737. Den Ort Weißensee selbst gibt es aber schon viel länger. An einer Handelsstraße, die Böhmen und Sachsen mit der Ostsee verband, wurde das Dorf wohl schon Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet. Das Jubiläum wird heute allerdings nicht groß gefeiert. Dem Bezirksamt fehlen sowohl das Geld als auch die personellen Ressourcen, um ein richtiges Jubiläumsfest auf die Beine zu stellen. Auch den Heimatfreunden Weißensee fehlen diese Kapazitäten. Stattdessen führt der Verein seit Anfang des Jahres jeden Monat eine heimatgeschichtliche Veranstaltung durch, in der Facetten aus den vergangenen 700 Jahren beleuchtet werden. Doch nun gibt es zumindest ein Hoffest.
Auf dem Hof der Brotfabrik, in der die Weißenseer Heimatfreunde auch ihre Geschäftsstelle haben, präsentieren sie eine Ausstellung mit dem Titel "700 Jahre Weißensee". Des Weiteren werden Filme über den Ortsteil gezeigt. Für Unterhaltung sorgt außerdem "Frau Puppendoktor Pille" mit einem Kinder- und einem Chansonprogramm. Um 18 Uhr wird im Kino der Brotfabrik der Film "Tragödie der Liebe" (1. Teil) gezeigt. Dieser Film wurde 1922/1923 in Weißensee gedreht. Marlene Dietrich stand dabei zum ersten Mal vor der Kamera. Der Eintritt zum Hoffest ist frei.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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