Weißensee. Seine Neuerwerbungen aus den vergangenen fünf Jahren präsentierte kürzlich der Verein Weißenseer Heimatfreunde in der Brotfabrik. "Unsere jüngste und eine der schönsten Neuerwerbungen ist eine große Karte von Weißensee. Die muss aus der Zeit zwischen 1902 und 1905 stammen", sagt stolz Jürgen Kirschke, der Vorsitzende der Weißenseer Heimatfreunde.
"Hier wird Weißensee im Maßstab von 1:2000 dargestellt. Wir haben diese Braunpause von einem Weißenseer bekommen. Die Karte müsste allerdings restauriert werden. Um die Arbeiten finanzieren zu können, sind unserem Verein Spenden willkommen", so Kirschke weiter. Weitere Neuerwerbungen gab es zum Thema Baden im Weißen See. Kirschke: "Hier wurden uns zum Beispiel alte Badekappen, eine Badeordnung aus den 70er-Jahren und Badebekleidung zur Verfügung gestellt, mit der in den 20er-Jahren im Weißen See gebadet wurde." Zu weiteren Neuerwerbungen gehören alte Schultaschen, Grundakten aus dem 19. Jahrhundert, ein Produktkatalog der Weißenseer Gummifabrik aus dem Jahre 1922 oder auch ein historisches Foto vom Männer-Turnverein Weißensee.
Früher konnten solche Neuerwerbungen im Weißenseer Heimatmuseum an der Pistoriusstraße ausgestellt werden. 2003 wurde das geschlossen. Der Fundus ging an den Musemsverbund Pankow mit Sitz in der Prenzlauer Allee 227. Für die Heimatfreunde kam es noch ärger. Sie mussten sich neue Räume für ihre ehrenamtliche Forschungsarbeit suchen. Heute sind sie in der Brotfabrik am Caligariplatz zu Hause. Dem Verein steht dort ein Büro zur Verfügung, und er führt in der Brotfabrik auch Veranstaltungen durch.
Trotz der beengten räumlichen Situation setzten die Weißenseer Heimatfreunde ihre Sammeltätigkeit fort. 2008 wurden die Neuerwerbungen des Vereins erstmals in der Brotfabrik gezeigt. Seinerzeit gab die damalige Vereinsvorsitzende Sigrid Weise den Staffelstab an die nächste Generation weiter. Seitdem ist Jürgen Kirschke Vorsitzender der Weißenseer Heimatfreunde. Der 45-Jährige hatte zuvor hobbymäßig die Internetseite www.berlin-weissensee.de auf den Weg gebracht und dabei sein Interesse für die Heimatgeschichte Weißensees entdeckt. Nach knapp sechs Jahren ist jetzt Schluss. Kirschke verlässt Berlin und will mit seiner Partner eine Herberge im nördlichen Kroatien eröffnen. Seinen Vorsitz gibt er an seine Vorgängerin zurück. Sigrid Weise wird kommissarisch die Heimatfreunde leiten.
Mit den Weißenseer Heimatfreunden hinterlässt Jürgen Kirschke einen etwa 40 Mitglieder starken Verein. "Ich wünsche mir, dass vor allem noch mehr jüngere Menschen Interesse an der Heimatgeschichte finden und Mitglied im Verein werden", sagt er zum Abschied. "Heimatforschung ist eine spannende Freizeitbeschäftigung, bei der man auf viel Überraschendes stoßen kann."
Wer mehr über die Arbeit der Heimatfreunde wissen, bei ihnen mitmachen oder ihre ehrenamtliche Arbeit unterstützen möchte, der findet weitere Informationen im Internet auf www.heimatfreunde.berlin-weissensee.de.
Bernd Wähner / BW
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