Emma T. zeigt neue Ausstellung zum Thema Überwachung
Ein alter Araber wohnt seit 40 Jahren in Chicago. Sein Sohn lebt inzwischen in Paris. Eines Tages schreibt der Vater ihm eine E-Mail: "Lieber Achmed, ich wollte, du wärst hier. Ich möchte Kartoffeln anpflanzen, bin aber zu schwach, um den Garten umzugraben." Der Sohn mailt zurück: "Lieber Vater, rühre keinesfalls den Garten an. Da habe ich die ,Sachen versteckt." Kurze Zeit später ist das Haus des Vaters von Armee, CIA, NSA und FBI umstellt. Sie graben den ganzen Garten um, finden aber nichts. Am Abend bekommt der Mann eine E-Mail von seinem Sohn: "Lieber Vater, ich denke, du kannst morgen anfangen, Kartoffeln zu pflanzen.""Die Künstler, die in dieser Ausstellung ihre Arbeiten präsentieren, wollen zwar keine Kartoffeln pflanzen, sich aber zu einem aktuellen politischen Thema künstlerisch äußern", erklärt Thomas Mascher, der Galerist von Emma T. So sind in der Ausstellung Collagen, Zeichnungen, Installationen, Kurz-Prosa, Fotografien und anderes mehr zu sehen, die sich mit dem Thema Überwachung auseinandersetzen. Mit dieser Ausstellung geht Thomas Mascher mit seiner Galerie Emma T. ins achte Jahr. Der heutige Galerist ist selbst ein anerkannter Künstler. Kunstinteressierten war er vor allem als ambitionierten Weißenseer Maler mit dem Pseudonym Emma T. bekannt. Den Künstlernamen Emma T. legte er sich in Verehrung einer englischen Barocksopranistin zu.
Die Malerei hängte Thomas Mascher vor fünf Jahren endgültig an den Nagel. Seitdem wendet er sich neuen Kunstformen zu und feiert als Fotokünstler Erfolge. Neben seiner künstlerischen Arbeit betreibt Mascher die Galerie Emma T. in der Lehderstraße 60. Jeden Monat zeigt er dort eine neue Ausstellung. 101 waren es bisher.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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