Freundeskreis ließ Grabstein von Julius Stern sanieren
Julius Stern kam am 8. August 1820 in Breslau zur Welt. Er gründete 1850 in Berlin das Sternsche Konservatorium der Musik. Das war seinerzeit Berlins erstes Konservatorium. Es entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Musikschulen Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Der Aufbau und die Leitung dieses Konservatismus wurden zum Lebenswerk des Gesangspädagogen und Chorleiters Julius Stern. Als er 1883 starb, wurde er auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt. Sein Gedenkstein war inzwischen aber renovierungsbedürftig und umsturzgefährdet. Auf Initiative des Europäischen Freundeskreises des Julius-Stern-Instituts und der Universität der Künste ist er nun umfassend restauriert und wieder richtig befestigt worden.Aus dem Sternschen Konservatorium wurden nach 1933 durch die Nazis die Nachfahren des Gründers und zahlreiche Lehrer entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Musikschule zum städtischen Konservatorium, das den Namenszusatz "ehemals Sternsches Konservatorium" erhielt. In den 60er-Jahren wurde es schließlich in die damalige Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst integriert.
Heute gehört das Julius-Stern-Institut zur Fakultät Musik der Universität der Künste (UdK). Der Berliner Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten, André Schmitz, würdigte in seiner Rede auf dem Jüdischen Friedhof Julius Stern als außergewöhnlichen Gesangspädagogen, Dirigenten und Organisator des Berliner Musiklebens der Gründerzeit. "Julius Sterns Leistung besteht darin, dass er in gutem Sinne ein Gründer und Vermittler war. In einer restaurativen Epoche gelang Stern eine imponierende und aufklärerische Aufbauarbeit. Die Universität der Künste hat, vermittelt durch eine ganze Kette institutioneller Nachfolgeregelungen, heute das Erbe Julius Sterns angetreten", erklärt der Präsident der UdK, Professor Martin Rennert. Das Julius-Stern-Institut der UdK kümmert sich heute um die musikalische Nachwuchsförderung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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