Heinz-Pahl-Gedenkturnier des Weißenseer FC

Glückliche Pokalgewinner beim 1. Heinz-Pahl-Gedenkturnier waren die Jungen vom Lichterfelder FC. | Foto: Kahle
  • Glückliche Pokalgewinner beim 1. Heinz-Pahl-Gedenkturnier waren die Jungen vom Lichterfelder FC.
  • Foto: Kahle
  • hochgeladen von Michael Kahle

Weißensee. Am 8. Juni fand im Stadion Buschallee an der Hansastraße das 1. Heinz-Pahl-Gedenkturnier statt. Es spielten 20 Fußballmannschaften um den vom Weißenseer FC ausgelobten Heinz-Pahl-Wanderpokal.

Die über 200 zehnjährigen Jungen aus 20 Mannschaften kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Knirpse der E-Jugend lieferten sich vor den zahlreichen Zuschauern spannende Duelle. Der Pokal blieb zur Freude der Organisatoren in Berlin: In einem dramatischen Finale bezwang der Lichterfelder FC die Jungen von Türkiyemspor Berlin. Der Weißenseer FC als Turnierausrichter durfte sich über einen dritten Platz freuen.Heinz Pahl (1928-2013) war ein echter Weißenseer Junge. Die Zeit war nicht einfach zwischen den Weltkriegen und der kleine Heinz auf dieser Welt nicht willkommen. Im Säuglingskrankenhaus Weißensee geboren, wuchs er in einer Pflegefamilie auf. Von frühester Jugend an gehörte seine Liebe dem Fußball. Als Knirps schleppte er die Fußballklamotten seiner Vorbilder vom heutigen Weißenseer FC ins Stadion, um kostenlos deren Spiele sehen zu können. Ärger mit seinen Pflegeeltern bekam er, als er unter die neuen teuren Lederschuhe Holzklötzchen schraubte und sich so seine ersten Töppen bastelte. Das war 1941. 1943 trat Heinz Pahl dem FC Weißensee bei, dem er fast 70 Jahre die Treue halten sollte.

1944 wollte ihn das NS-Regime noch als Kanonenfutter an der Ostfront verheizen. Doch darauf hatte der damals 16-Jährige, inzwischen Malerlehrling, keine Lust. Er desertierte und überlebte. Auch der Weißenseer FC, der im Laufe seiner Geschichte unter verschiedenen Namen firmierte, überstand den Krieg, und Heinz Pahl baute den Verein nach 1945 wieder mit auf. 1970 hatte er sein 1000. Fußballspiel.

Fast sieben Jahrzehnte lang war Heinz Pahl - inzwischen Malermeister - Mitglied der Vereinsleitung, davon 50 Jahre als Schatzmeister. Heinz Pahl infizierte seine ganze Familie mit dem Fußballvirus. Ehefrau Ilse und Tochter Marina zählen zu den treuesten Fans des Vereins. Sohn Heiko beispielsweise gehörte dem Weißenseer FC an, bis es ihn beruflich nach Thüringen verschlug, Und der fast fünfjährige Urenkel Tim ist bereits stolz auf seine neuen Torwarthandschuhe.

Am 7. Januar 2013 starb Heinz Pahl. Seine Familie bat um Spenden anstelle von Blumen. 520 Euro kamen so zusammen, die die Angehörigen dem Verein zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit übergaben. "Mit Heinz Pahl ehrt der Weißenseer FC ein engagiertes Vereinsmitglied, das sich als Sportler und im Ehrenamt stets für den fußballerischen Nachwuchs eingesetzt hat und seinem Verein von frühester Jugend an die Treue hielt", betonte Bernd Riesler, Sportlicher Leiter des Weißenseer FC. Der Verein ehrte den Verstorbenen nun posthum mit einem Wanderpokal und dem Heinz-Pahl-Gedenkturnier. "Das war ganz im Sinne meines verstorbenen Mannes", sagte Ilse Pahl bewegt der Berliner Woche.

Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 394× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 691× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 668× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.074× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.