Kinder mit und ohne Behinderung arbeiten zusammen
Mit dieser Ausstellung zieht das Projekt "Zwei Sonnen" eine erste Zwischenbilanz. In diesem Projekt, das seit dem Frühjahr läuft, kommen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zusammen, um künstlerisch miteinander zu arbeiten. Initiiert und koordiniert wird "Zwei Sonnen" vom Trägerverein des Kulturzentrums Brotfabrik am Caligariplatz, dem Glashaus e.V.An diesem Projekt nehmen zum einen Kinder aus der Stephanus-Schule, in der Kinder mit Behinderung unterrichtet werden, sowie behinderte Jugendliche aus dem Katharina-von-Bora-Haus der Stephanus-Stiftung teil. Zum anderen machen Kinder aus Weißenseer Grundschulen mit.
Das besondere ist, dass nicht jeder für sich allein künstlerisch arbeitet. Jeweils ein Kind oder Jugendlicher mit und ohne Behinderung bilden ein Tandem. Sie überlegen gemeinsam, was sie künstlerisch auf die Beine stellen. Zusammen setzen sie ihre Idee dann auch um. Dabei tauschen sie sich zu ihren Gefühlen aus und versuchen, sich in die Situation des anderen hineinzuversetzen.
Die Projektteilnehmer treffen sich jede Woche in drei Kursgruppen auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung am Weißen See. Außerdem gab es im Juli zwei Workshops, an denen noch weitere Kinder teilnehmen konnten.
Künstlerisch gearbeitet wurde in ganz unterschiedlichen Bereichen. "Es wurde gemalt, Objekte wurden verfremdet, Masken wurden gebaut und es wurde fotografiert", berichtet Petra Schröck, die das Projekt koordiniert. "Als Kursleiter stehen professionelle Künstler zur Verfügung. Jedes Mal steht ein anderes Thema im Mittelpunkt der Treffen. Mal dreht sich alles um die Sonne, mal geht es um Tiere oder auch nur um die Farbe Rot oder die geometrische Form Quadrat. Die Projektteilnehmer versuchen dann gemeinsam, künstlerisch etwas zu dem jeweiligen Thema zu entwickeln."
Die Ausstellung "Feueraffe frisst Feuerbanane", deren Titel sich eines der behinderten Mädchen ausdachte, gibt einen ersten Einblick in die Projektarbeit. Im Herbst soll es einen weiteren Workshop und danach eine größere Ausstellung zu den Workshop-Ergebnissen geben.
Das Projekt selbst wird bis zum Frühjahr 2014 laufen. "Deshalb können Kinder und Jugendliche noch jederzeit bei uns einsteigen", sagt die Projektleiterin Iris Bauer. "Vor allem Oberschüler sind uns noch herzlich willkommen, aber auch weitere Grundschüler können mitmachen."
Wissenschaftler des Berliner Instituts für Rehabilitationswissenschaften werden die Projektteilnehmer zu ihren Gefühlen und Ideen befragen. Außerdem wird über den Projektzeitraum ein Dokumentarfilm gedreht. Dieser soll zum Ende des Projektes präsentiert werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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