Kung-Fu-Sportler trainieren jetzt in neuen Räumen
Nach einer Kündigung im vergangenen Frühjahr mussten die Kung-Fu-Sportler ihre Räume in der Thulestraße 56 verlassen. Auf der Suche nach einer neuen Trainingsstätte wurde Renaldo Jänicke nicht weit entfernt fündig. "Die neuen Räume sind dreimal so groß wie die alten", sagt der Kung-Fu-Meister. "Allerdings mussten wir viel Arbeit in den Umbau stecken." Denn zuvor befand sich dort ein Drogerie-Markt, dessen Fußboden voll gefliest war. "Deshalb bauten wir erst einmal einen Holzfußboden ein, damit wir hier auch richtig trainieren können", erklärt Jänicke. Außerdem mussten etliche Trennwände eingezogen werden. So entstanden separate Umkleideräume und ein Aufenthaltsbereich. "Noch sind wir mit den Ausbauarbeiten nicht ganz fertig. Das wird wohl noch bis zum nächsten Sommer dauern", sagt Renaldo Jänicke. "Wenn aber alles fertig ist, dann wird eine Kung-Fu-Schule in chinesischem Stil entstanden sein."Auch wenn die Sportler in den Räumen immer noch werkeln, es wird bereits fleißig trainiert. Die Kampfkunst, die Am Steinberg vermittelt wird, nennt sich Kung Fu Wun Kuen Do. Dabei handelt es sich um eine amerikanische Weiterentwicklung des alten Shaolin-Stils und eines Hawaiianischen Kung-Fu-Systems. Mit diesem kam Renaldo Jänicke als Grundschüler erstmals in Kontakt. Nach einigen Jahren Training widmete er sich aber erst einmal seiner Berufsausbildung. Er wurde Fliesenlegermeister und studierte Betriebswirtschaft. Vor 20 Jahren begann sich Jänicke dann intensiv mit dem Kung Fu zu beschäftigen. Er lernte unter anderem bei Shaolin-Mönchen in China und verbrachte einige Zeit in den USA. Inzwischen gewann Renaldo Jänicke viele Meistertitel und war World-Cup-Sieger.
Seine Prüfung zum ersten Meistergrad legte der Sportler 2001 ab. Danach begann er, an der Thulestraße seine erste Trainingsstätte aufzubauen - seinerzeit mit zwölf Sportlern und zwei Stunden Training in der Woche. Die Anzahl der Schüler wuchs seitdem stetig. Derzeit sind es etwa 200, und 22 Trainingseinheiten werden jede Woche angeboten. Die Jüngsten sind vier Jahre alt. Sie erlernen spielerisch Grundtechniken des Kung Fu. Neben ihnen trainieren Grundschulkinder, Jugendliche und Erwachsene. Für die ältere Generation bietet der Meister außerdem ein Selbstverteidigungstraining an.
Wer die Techniken beherrscht und fit ist, nimmt auch an Wettkämpfen teil. Erst vor wenigen Wochen war Jänicke mit fünf Schülern in Hawaii. Diese traten in einem Wettkampf gegen Kung-Fu-Sportler aus der ganzen Welt an. "Wir konnten dabei drei Goldmedaillen gewinnen", sagt der Meister stolz. Die nächste Wettkampfsaison in Deutschland beginnt übrigens im Februar. Bis dahin soll der Ausbau der neuen Räume dann auch noch ein Stück vorangekommen sein.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.