Land und Bund engagieren sich für die Sanierung des Jüdischen Friedhofs
Insgesamt wurden 1,99 Millionen Euro in die Arbeiten investiert. Diese stammen aus dem Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, und aus dem Berliner Haushalt. "Mit der Sanierung der Friedhofsmauer haben wir die nötigen Voraussetzungen zur Sicherung und Instandsetzung gefährdeter Wandgräber und Mausoleen geschaffen", erklärt Michael Müller (SPD). Der Stadtentwicklungssenator informierte sich kürzlich mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, über das Ergebnis der Sanierung. Joffe dankte seinerseits den beiden Geldgebern für die Unterstützung. Er machte mit Blick auf den Sanierungsbedarf auf dem großen Friedhofsareal deutlich: "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, um dieses einzigartige Erbe dauerhaft bewahren zu können." Berlin setzt sich seit einigen Jahren dafür ein, dass der Jüdische Friedhof Weißensee in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wird. Eine Voraussetzung dafür ist die Sanierung und Restaurierung des Friedhofs.
Angelegt wurde der Jüdischen Friedhof Weißensee in der Herbert-Baum-Straße 45 im Jahre 1880. Mit 42 Hektar ist er heute Europas größter Jüdischer Friedhof. Auf ihm gibt es etwa 115 000 Gräber. Allein für die grundlegende Restaurierung aller Erbbegräbnisstätten auf dem Friedhof wären etwa 20 Millionen Euro notwendig. Das sind Beträge, die die Jüdische Gemeinde in absehbarer Zeit nicht allein bereitstellen kann. Deshalb ist sie für jede finanzielle Förderung dankbar. Die Einfriedungsmauer, an der in den vergangenen drei Jahren gearbeitet wurde, steht bereits seit Eröffnung des Friedhofs. Die gelben Klinkersteine der Mauer waren in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur Wind und Wetter ausgesetzt. Auch Wurzeln verursachte in den Fugen des Mauerwerks erhebliche Schäden, sodass die Mauer teilweise einsturzgefährdet war. Die am stärksten gefährdeten Mauerteile sind nun saniert. Dabei handelt es sich um 1650 Meter der insgesamt 2785 Meter langen Mauer.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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