Regierender überrascht Sammlerin mit ganz besonderem Teddy
In ihrer Wohnung "leben" bereits etwa 1600 Bären. Margit Steffen-Werkmeister ist Officemanagerin an der Kunsthochschule Weißensee. Sie sitzt am Einlass, vermittelt Telefongespräche, weist Besuchern den Weg und verteilt die Post. Bekannt im ganzen Haus ist sie aber durch ihre Leidenschaft für Bären. Von diesem Hobby weiß natürlich auch Rektorin Leonie Baumann. Als diese kürzlich einen Termin beim Regierenden hatte, erzählte sie ihm von ihrer Kollegin. Sie hatte einen Porzellan-Buddybären dabei und bat Klaus Wowereit, ihn zu signieren. Das tat dieser dann auch gerne. "Mit diesem Buddybären und einem Foto hat mich unsere Rektorin richtig überrascht", sagt Margit Steffen-Werkmeister. "Ich bin ihr und Herrn Wowereit sehr dankbar dafür." Der Bär hat inzwischen einen Ehrenplatz im Wohnzimmer der 60-jährigen Sammlerin gefunden.
Plüsch, Keramik, Holz, Glas, Metall oder Plaste - es ist kaum zu glauben, aus wie vielen Materialien Bären gefertigt wurden. Auch die Themenvielfalt ist beeindruckend. Die Sammlerin hat Bären im Outfit von Matrosen, Feuerwehrmännern, Polizisten, einen Bären, der an Johann Sebastian Bach erinnert, und sogar einen, der an König Ludwig II. erinnert. Zu den neueren Stücken zählt ein Piraten-Bär mit Namen "Lumpi 2.0". "Ich entdeckte ihn in einem Zeitungsbeitrag über den Parteitag der Piraten. Sofort rief ich bei der Partei an. Die waren sehr freundlich und recherchierten, wem der Bär gehört", sagt die Sammlerin.
Es stellte sich heraus, dass ihn ein Student aus der Region Leipzig zum Parteitag mitgebracht hatte. "Angefertigt wurde er von seiner Freundin. Die rief ich dann an. Sie versprach mir, nur für mich einen zweiten Piraten-Bären anzufertigen. Dann kam sie extra aus Leipzig nach Berlin, um mir diesen zu bringen", erzählt Margit Steffen-Werkmeister.
Zu fast allen Bären kann die Sammlerin eine Geschichte erzählen. Die älteste ist die von Brummel. "Den bekam ich als Kind von meinen Eltern geschenkt. Ich habe ihn so geliebt, dass er manchmal allein in meinem Bett schlafen durfte, und ich lag auf dem Teppich vor dem Bett", erinnert sie sich. Später kaufte sie sich hin und wieder einen Bären. "Aber zu DDR-Zeiten war die Auswahl nicht so groß. So richtig los ging es mit der Sammelleidenschaft nach dem Fall der Mauer. Da begann ich, aus dem Urlaub immer wieder neue Bären mitzubringen. Wenn wir irgendwo waren, haben mein Mann und ich immer zuerst geschaut: Wo gibt es Läden mit Bären."
Ihrem Mann Uwe verdankt die Sammlerin auch, dass sie ihrer Leidenschaft so exzessiv nachgehen kann. "Wir sind jetzt 34 Jahre verheiratet und er ist ein ganz Lieber. Er toleriert meinen Tick", sagt Margit Steffen-Werkmeister. Denn nicht nur Bärenfiguren werden gesammelt. Im Küchenschrank stehen natürlich Tassen und Teller mit Bärenmotiven. Zu finden sind solche Motive auch auf Handtüchern, Bettwäsche oder Läufern. So richtig erklären kann Margit Steffen-Werkmeister ihre Faszination nicht. "Wahrscheinlich ist sie mir wirklich mit Brummel in die Wiege gelegt worden", sagt sie lächelnd."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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