Seit fünf Jahren existiert der Raum für Duokultur
Inzwischen hat sich der Ort zu einem Treff entwickelt, den nicht nur Musikliebhaber gern besuchen. Seit zwei Jahren zeigt Seuberling auch regelmäßig Kunstausstellungen in diesen Räumen. Zurzeit sind Bilder von Claudia Grabarse zu sehen. In Sepp Maiers2raumwohnung fanden aber auch schon Lesungen statt. Es gab Zeitzeugengespräche, und es waren Filme zu sehen, in denen Duos die Hauptrolle spielten.Die Idee, einen Veranstaltungsort zu eröffnen, hatte für Achim Seuberling bereits eine längere Vorgeschichte. Er wohnte im Haus in der Langhansstraße 19. "In meiner Wohnung in der dritten Etage organisierte ich bereits kleine Events, zu denen ich Freunde einlud", erinnert sich Seuberling. Damit auch andere daran teilhaben können, entwickelte Seuberling die Idee, einen Veranstaltungsort ausschließlich für Duo-Kultur einzurichten. Er mietete die beiden Räume im Erdgeschoss und baute den früheren Eisladen um. Dass er ihn nach Sepp Maier benannte, liegt einfach daran: "Er war mein großes Kindheitsidol."
Die Konzentration auf Duos, erklärt Seuberling so: "Ich wollte etwas machen, was sich von der üblichen Eventkultur unterscheidet. Außerdem sind zwei immer die kleinste Einheit einer Gesellschaft. Insofern hat die Duokultur auch etwas Philosophisches." Inzwischen hat Seuberling rund 100 Konzerte mit Duos organisiert. Die Bandbreite reichte von Jazz und Blues bis Pop- und Rockmusik. Dass die Duos gern bei ihm auftreten, hängt mit der besonderen Atmosphäre der Konzerte zusammen. Man sitzt wie in einem großen Wohnzimmer beieinander. Dass Achim Seuberling Zeit für die recht aufwendige Organisation des Programms hat, liegt daran, dass er erwerbsunfähig ist und die Zeit dafür hat. Nach längerer Krankheit und einem Schlaganfall gelang es dem 49-Jährigen, sein Leben wieder in gesunde Bahnen zu lenken. "Ich denke, ich bin ein gutes Beispiel, wie man aus einem tiefen Tal wieder herauskommt, wenn man sich einer neuen Herausforderung stellt", sagt er.
Das Programm von Sepp Maiers2raumwohnung hat inzwischen einen so guten Ruf, dass es in diesem Jahr sogar erstmals vom Fachbereich Kunst und Kultur des Bezirksamtes gefördert wird. Das nächste Konzert findet übrigens am 17. Mai um 20.30 Uhr statt. Dann sind Gerhard Schmitt und Lars Dieterich als "trontheym" mit ihrem Elektronic-Jazz zu Gast. "Für den 18. Mai habe ich mir herausgenommen, das Thema Duokultur einmal zu durchbrechen", sagt Achim Seuberling lächelnd. "Um 20.30 Uhr spielen dann ,3 woman & the Bass".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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