Strafanzeige wegen Diebstahl der Gedenktafel erstattet

Joachim Bennewitz setzte sich für die Gedenktafel ein, die vor wenigen Tagen gestohlen wurde. Das Foto zeigt ihn bei der Enthüllung im April 2011. | Foto: BW
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Weißensee. Die Gedenktafel am Haus Berliner Allee 73 ist von Unbekannten gestohlen worden. Das Bezirksamt hat nach dem Diebstahl Strafanzeige erstattet, erklärt Kulturstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU).

"Es ist beabsichtigt, in Kürze eine Ersatztafel anzubringen. Die erneute Schändung des Gedenkzeichens in Erinnerung an jüdische Opfer des Nationalsozialismus verurteile ich aufs Schärfste", so Kühne. Die Gedenktafel war im vergangenen Frühjahr bereits nach ihrer Enthüllung von Unbekannten mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Nach Bekanntwerden der Tat ermittelte der polizeiliche Staatsschutz - ohne Ergebnis. Die Tafel ist nach dem Farbanschlag vom Bezirksamt rasch gereinigt worden.Dass die Tafel nun sogar gestohlen wurde, zeigt, wie wichtig es ist, das Erinnern an die unmenschlichen Verbrechen im öffentlichen Raum lebendig zu halten. Ursprünglich gab es an der Berliner Allee 73 eine alte Bronze-Gedenktafel. Die war vor zweieinhalb Jahren, vermutlich von Metalldieben, gestohlen worden. Joachim Bennewitz, Mitglied im Verein Weißenseer Heimatfreunde, hatte die bezirkliche Gedenktafelkommission darauf aufmerksam gemacht. Die Kommission beschloss daraufhin, die gestohlene durch eine neue und erweiterte Tafel zu ersetzen.

Diese Tafel erinnerte an frühere jüdische Bewohner des Hauses Berliner Allee 234 (heute Nummer 73), die zwischen Oktober 1941 und Mai 1943 deportiert und in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden. Die erste Gedenktafel am Haus gab es übrigens bereits in den 50er-Jahren. 1985 wurde diese aus Stein gefertigte Tafel durch eine aus Bronze ersetzt. Nach dem erneuten Diebstahl ist nun Gedenktafel Nummer vier in Arbeit.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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