Werner Stolzmann leitet einen Fotoclub im Charlotte-Treff
An drei Donnerstagen im Monat kommen im Nachbarschaftstreff an der Ecke Meyerbeer- und Mutzigerstraße Freunde der digitalen Fotografie zusammen. Unter Anleitung von Werner Stolzmann werden Fotos am Computer bearbeitet. Mal geht es nur darum, derem Qualität zu verbessern, mal wird über Bildschnitte diskutiert oder man überlegt gemeinsam, wie störende Bildelemente am besten entfernt werden.Stolzmann erweist sich dabei als Kenner der Materie. Dass er einmal so versiert in puncto Bildbearbeitung sein würde, hätte er vor einigen Jahren selbst nicht gedacht. Von Beruf ist der 64-Jährige Betriebsschlosser. Als er sich aus dem Berufsleben verabschiedete, wusste er sofort, dass er noch "was Sinnvolles" machen muss. "Nur auf der Couch herumzusitzen, ist nicht mein Ding. Ich will am Leben teilhaben, unter Menschen sein", sagt er.
Sein heutiges Ehrenamt hat eine längere Vorgeschichte. Seit Anfang der 90er-Jahre interessierte sich der Technikfan für Computer. Alles, was man darüber wissen musste, brachte er sich selbst bei. Er wälzte Bücher und probierte Sachen einfach aus. "Ich fotografierte zu dieser Zeit sehr viel. Irgendwann bekam man dann eine Foto-CD mit dazu, wenn man Bilder vom Entwickeln abholte. Weil ich nicht immer mit den Fotos zufrieden war, begann ich sie digital zu bearbeiten." Werner Stolzmann kniete sich da richtig rein, probierte unterschiedliche Bearbeitungsprogramme aus. Weil er aber mit seinem Hobby auch unter die Leute gehen wollte, sah sich der Weißenseer um, ob es nicht irgendwo einen Treff für Freunde der Bildbearbeitung gibt.
"Im Internet wurde ich dann auf den Charlotte-Treff aufmerksam", sagt er. "Hier fühlte ich mich sofort wohl. Als dann der bisherige Leiter des Fotoclubs aufhörte, fragte man mich, ob ich diese Aufgabe nicht übernehmen könne. Inzwischen mache ich das schon seit drei Jahren." Seitdem ist Werner Stolzmann jede Woche drei, vier Stunden ehrenamtlich im Nachbarschaftstreff aktiv. Er bereitet die Treffen des Fotoclubs vor, baut Beamer und Computer auf. Für die Treffen bereitet er dann Themen und Übungen vor, geht vor allem aber auf die Fragen und Probleme der Fotoclub-Mitglieder ein. "Ich muss gestehen, dass ich bei den Treffen auch viel lerne.", sagt Stolzmann. Und er ist unter Menschen, kann ihnen helfen.
Anderen Menschen zu helfen, ist auch die Motivation für seine zweite ehrenamtliche Tätigkeit. Seine Frau engagiert sich seit einigen Jahren im Projekt "Laib und Seele". Dieses versorgt einmal in der Woche in der Freien Evangelischen Gemeinde an der Friesickestraße Bedürftige. "Irgendwann fehlte ein Beifahrer für das Fahrzeug, das Lebensmittel von den Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften abholt", sagt Stolzmann. "Ich sprang ein, bleib dabei und seit drei Jahren bin ich der ehrenamtliche Fahrer von Laib und Seele in Weißensee." Dass ihm seine beiden Ehrenämter Spaß machen, merkt man, wenn Werner Stolzmann von ihnen erzählt. Toll ist vor allem, dass man immer nette Leute kennenlernt, sagt er.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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