Hoffnung auf eine „Schöne Bescherung“
„Berliner helfen“ startet wieder seine Weihnachtsspendenaktion
Keine fünf Wochen mehr bis Weihnachten. Und während in vielen Familien schon jetzt Vorfreude auf das Fest herrscht, geplant, gebastelt und Geschenke gekauft werden, gibt es in Berlin zu viele Kinder, für die Weihnachten kein Grund zur Vorfreude ist. Sie wachsen in schwierigen sozialen Verhältnissen auf, vermissen Geborgenheit und Zuwendung oder leiden unter chronischen Krankheiten mit langwierigen Therapien.
Um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen und denen, die sich um sie kümmern, Zuversicht und Hoffnung zu schenken, startet „Berliner helfen“, der Verein der Berliner Morgenpost, zum 22. Mal die Weihnachtsaktion „Schöne Bescherung“. Gemeinsam mit der Berliner Woche und dem Spandauer Volksblatt sammelt er Spenden, um Kinder- und Jugendeinrichtungen zu unterstützen, die sich in den sozialen Brennpunkten der Stadt um Kinder kümmern, wie zum Beispiel der Verein „Stadtschloss-Kids“ in Moabit.
„Ausreichender und beheizter Wohnraum, gesunde Ernährung, Anleitung im Alltag sind für mehr als 90 Prozent der Kinder im Kiez Beusselstraße in Moabit nicht mehr gesichert. Trotz gesetzlicher Vorgaben und des wachsenden Bedarfs sind offene Kinder- und Jugendeinrichtungen, Familien- und Nachbarschaftszentren akut von Kürzungen bedroht“, sagt Susanne Voigt-Likus, Leiterin der „Stadtschloss-Kids“. Seinen Namen hat der Verein von seinem Sitz in einem schlossähnlichen Gebäude an der Rostocker Straße. Besucht wird das Jugendzentrum von Kindern aus der unmittelbaren Umgebung. Sie kommen nach der Schule, aus dem Kindergarten oder dem Hort und sind zwischen fünf und 14 Jahren alt. „Die meisten kommen aus Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund. Wir sind ein Schmelztiegel aller Nationalitäten“, sagt Susanne Vogt-Likus.
Bei den „Stadtschloss-Kids“ finden Kinder und ihre Familien ein zweites Zuhause. Das Konzept sichert einen friedlichen Umgang trotz aller Unterschiede in Kultur, Nationalität oder Weltanschauung. In allen Alltagsprozessen werden Kinder angeleitet, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. „Jeder muss den anderen anhören, ohne Unterbrechung, ohne Kommentierung. Auch die Erwachsenen dürfen kritisiert werden, aber Respektlosigkeit wird nicht geduldet. Die Kinder fühlen sich bei uns ernst genommen. Es entsteht gegenseitige Verlässlichkeit, Lernfreude und die Bereitschaft zur sozialen Integration“, so die Leiterin Susanne Vogt-Likus weiter. Um die Wochenprogramme und Ausflüge in den Ferien mit qualifiziertem Personal weiter durchführen zu können, werden Spenden gebraucht.
Auf Spenden angewiesen sind auch in privater Initiative entstandene Kinderhäuser wie das Haus Bolle in Marzahn und „Jona’s Haus“ in Spandau. Letzteres befindet sich in einem ehemaligen Dorfschulhaus in Staaken und wurde 2006 von dem Professoren-Ehepaar Angelika und Jürgen Bier eröffnet. Seitdem gibt es in „Jona’s Haus“ täglich eine Vielfalt an Hilfen und Angeboten, ein warmes Mittagessen, pädagogisch angeleitete Workshops, Freiräume zum Spielen, Sportangebote und Ausflüge. „Wir zeigen den Kindern Lebens- und Berufsperspektiven und Werte, die ihnen zu Hause oft nicht vorgelebt werden“, sagt Angelika Bier. Im kommenden Jahr sollen junge Menschen in „Jona’s Haus“ noch umfassender auf ihrem Bildungsweg unterstützt werden. Spenden werden gebraucht, für Bildungsbegleiter, Übungshefte und Laptops.
Im Marzahner Haus Bolle vom Verein Straßenkinder sind Kinder der Umgebung nach der Schule und in den Ferien willkommen. Auch dort gibt es ein warmes Mittagessen, Freizeitspaß unter pädagogischer Betreuung und vor allem Schul- und Hausaufgabenhilfe. „Bei uns haben viele Kids ihre ersten Erfolgserlebnisse. Lob und Anerkennung – das kennen viele gar nicht“, sagt der Gründer des Hauses, Eckhard Baumann vom Verein Straßenkinder. Auch für seine Arbeit ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Mit der Weihnachtsaktion „Schöne Bescherung“ will „Berliner helfen“ aber auch in Kinderkliniken für Freude und Abwechslung sorgen. Zum Beispiel auf der Kindernephrologie der Virchow-Klinik, wo nierenkranke Kinder viele Stunden an der Dialyse oder wegen ihrer Nierenkrankheit im Bett verbringen müssen. Der Verein Nierenkinder sorgt mit Zaubertricks, Singen und Musizieren regelmäßig für Spaß, ist aber dafür und besonders auch für Ausflüge im Sommer auf Spenden angewiesen. Unterstützen will „Berliner helfen“ auch wieder die Clowns von den „Roten Nasen“, die bei ihren regelmäßigen Visiten in der Klinik für angeborene Herzfehler den Kindern die Angst vor der Operation nehmen und nicht nur bei den kleinen Patienten für Entspannung und Lachen im Klinikalltag sorgen.
So können auch Sie helfen!
Spenden Sie an: Berliner helfen e. V., Stichwort: Weihnachten, IBAN: DE73 3702 0500 0003 3071 00. Der Verein „Berliner helfen“ ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Für eine Spendenbestätigung geben Sie bitte bei der Überweisung Ihre Anschrift an. Weitere Informationen gibt es über den E-Mail-Kontakt kontakt@berliner-helfen.de oder unter Tel. 887 27 78 43.
Autor:Petra Götze aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.