Kinder bauten ihre Stadt: Viel Raum für Ideen und kreative Lösungen

Zoe, Cerys, Linda und Alicia (von rechts) gemeinsam mit Nadine Hoff am Foto-Laden in der Kinderstadt. | Foto: Klaus Teßmann
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Weißensee. Auf der großen Wiese hinter der Hagenbeck-Schule in der Gutav-Adolf-Straße 60 ist in zwei Ferienwochen eine „Kinderstadt“ entstanden.

Die Kinder haben sich als Baumeister betätigt und ihre Stadt auch selbst geleitet. Zwei Wochen lang wurde geplant, gesägt und gehämmert. Da wurden Bretter geschleppt und Paletten bewegt. Daraus entstanden richtige kleine Häuser, Geschäfte und ein Marktplatz.

„Es ist schon die fünfte Kinderstadt, die wir in den Ferien bauen“, sagte Nadine Hoff vom Kinderring Berlin. „Wir waren schon in Buch auf den Moorwiesen, in Karow und nun sind wir wieder in Weißensee.“ Die finanzielle Unterstützung für dieses Ferienprojekt bekommt der Kinderring aus einem Fördertopf des Bundes für Integrationsmaßnahmen. „Bei diesem Ferienprojekt sollen die Kinder lernen, selbst demokratisch zu handeln.“ So wird ein Kinderparlament gewählt, über alle Entscheidungen wird beraten und beschlossen. Der Tag beginnt immer mit einer „Einwohnerversammlung“. Dabei legen die Kinder fest, wer sich mit welchen Aufgaben beschäftigt. Das geht hin bis zum Küchenpersonal, denn die Kinder haben in diesen Ferientagen am Lagerfeuer auch ihr Mittag selbst gekocht.

Alles selbst gemacht

„Wir haben in unser Projekt auch Elemente des Bauspielplatzes aufgenommen“, sagte Nadine Hoff. „Die Kinder sollen auch ihre handwerklichen Fähigkeiten entwickeln.“ Und so sind bis zu dreistöckige stabile Hütten entstanden. „Wir haben eine Kooperation mit dem Flüchtlingsheim in der Rennbahnstraße“, sagte Nadine Hoff. So waren auch viele Kinder aus anderen Ländern beim Projekt Kinderstadt auf der grünen Wiese dabei.

„Als erstes haben die Kinder einen Namen für die Stadt gesucht“, erzählte Nadine Hoff. „Nach langer Diskussion haben sie sich für ‚Die Stadt’ entschieden.“ Die Kinder haben Briefkästen gebastelt, Ansichtskarten gedruckt, Plakate und Transparente gemalt. Es sieht bunt aus an den Hütten hinter der Hagenbeck-Schule.

Reger Tauschhandel

In der ersten Woche waren 39 Kinder täglich auf der Wiese – auch bei schlechtem Wetter. Sie haben gebaut, waren als Briefträger oder Polizisten unterwegs. Es gab auch einen Marktplatz mit einem regen Handel. „Die Kinder wollten kein Geld, sie haben einen Tauschhandel beschlossen“, erklärte Nadine Hoff. Und so tauschten die Kinder unter sich und mit den Eltern, die am Nachmittag zu Besuch kamen.

Zoe (8 Jahre) haben diese Ferientage großen Spaß gemacht: „Wir haben fotografiert und Portkarten gemacht“, sagte Zoe. Die gelbe Hütte auf der Wiese war die Post und der Briefträger hatte alle Hände voll zu tun. „Auch Briefmarken haben wir uns selbst gemacht“, erzählte Zoe.

Auch die Jungs sind ganz begeistert. Robert, Matti, Tamino, Benni und Paul haben mit ihrem Betreuer Toni eine dreistöckige Hütte gebaut. Eigentlich sollte es die Polizeiwache werden. Doch wie im richtigen Leben änderten sich während der Bauphase die Pläne, und es wurde der Spielsalon.

Inzwischen ist wieder Ruhe auf dem Platz eingekehrt. Die Mitarbeiter vom Kinderring sind zu ihrer eigentlichen Aufgabe in den Jugendklub OC 23 in der Langhansstraße zurückgekehrt. Sie bereiten sich nach einer kurzen Pause auf den Start in das neue Schuljahr vor. KT

Zoe, Cerys, Linda und Alicia (von rechts) gemeinsam mit Nadine Hoff am Foto-Laden in der Kinderstadt. | Foto: Klaus Teßmann
Robert, Matti, Tamino, Benni und Paul bauten mit ihrem Betreuer Toni eine Hütte. | Foto: Klaus Teßmann
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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