Nominiert für Engagement im Kiez
Klub Mahler 20 hofft auf Deutschen Kinder- und Jugendpreis
Die jungen Besucher der Jugendfreizeiteinrichtung Mahler 20 fiebern derzeit dem 27. Juni entgegen. Sie gehören zu den bundesweit nur zwei Einrichtungen, die für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes in der Kategorie „Solidarisches Miteinander“ nominiert sind.
Dieser Preis wird in mehreren Kategorien im Europa-Park Rust verliehen. Und die Jugendlichen aus der Weißenseer Freizeiteinrichtung sind mit ihrem Projekt „Youth for Kiez“ nominiert. Das Tolle für sie ist sicherlich, dass sie zur Preisverleihung in den Europa-Park reisen dürfen. Dort sponsert die Betreiberfamilie Mack, die sich seit Jahren sozial engagiert, die Preisverleihung.
Dass die Jugendlichen aus der Mahlerstraße unter mehr als 100 Bewerbungen zu den Nominierten für den diesjährigen Preis gehören, ist schon mal bemerkenswert. Aber wer den Preis letztlich bekommt, entscheidet eine reine Kinder- und Jugendjury. In deren Entscheidung reden die Erwachsenen nicht rein, berichtet Ingo Dubinski. Der TV-Moderator wird nicht nur die Preisverleihung in Rust moderieren. Im Vorfeld reist er mit Kameramann Nils Bade durch die Republik, um Filme von und mit den Nominierten zu drehen, die bei der Preisverleihung gezeigt werden.
So war Ingo Dubinski jetzt auch in Weißensee in der Einrichtung an der Mahlerstraße 20 sowie auf dem Mahlerstraßenspielplatz, um mehr über das Projekt „Youth for Kiez“ zu erfahren und mit den jungen Leuten zu sprechen und sie zu filmen.
Start mit Miniprojekt Skate it!"
Die Initialzündung für „Youth for Kiez“ ging von den beiden jungen Klubbesuchern Mahmud und Abdullah aus, berichtet die Leiterin des Klubs Mahler 20, Maude Fornaro. Diese hatten im Jahr 2020 die Idee, für Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft an der Falkenberger Straße Skateangebote zu machen. Über Fördermittel besorgten sie Skateboards und allerhand Zubehör. Dann starteten sie ihr Projekt „Skate it!“. Zweimal die Woche holen sie die Kinder aus ihrer Unterkunft ab und zeigen ihnen, wie man sich auf Skateboards bewegt und welche Tricks man mit ihnen vollführen kann.
Vom Engagement der beiden Jungs ließen sich weitere Klubbesucher anstecken und initiierten ebenfalls Projekte. Lara organisierte zum Beispiel unter dem Motto „Meine.Deine.Unsere Kiezoase“ Holz, fand einen Tischler, der daraus Hochbeete zimmerte und bepflanzte diese Kiezbeete. Elise engagierte sich indes für die Organisation der U18-Wahl im Klub Mahler 20 und organisierte ehrenamtlich auch ein Halloween-Fest für Kinder aus dem Kiez. Förderungen für all diese Projekte gab es aus dem Jugenddemokratiefonds Berlin. Was gefördert wird, entscheiden die Jugendlichen selbst im Rahmen ihres Projektes „Youth for Kiez“.
Übers Jahr haben sich etwa 30 Jugendliche an den unterschiedlichen Projekten beteiligt. „Die Jugendlichen hatten immer mehr Ideen für weitere Projekte, als ihnen Geld zur Verfügung stand“, berichtet Maude Fornaro. Nicht zuletzt deshalb hoffen die jungen Leute zwischen 14 und 24 Jahre, dass sie den Preis gewinnen. Mit dem Preisgeld könnten sie noch mehr Vorhaben umsetzen. Denn der Deutsche Kinder- und Jugendpreis ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert und damit der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung. Mit dieser Auszeichnung werden Projekte gewürdigt, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken.
Das trifft im besten Sinne auch auf das Projekt „Youth for Kiez“. Dessen Ziel ist es, dass Jugendliche das Leben im Kiez mitgestalten und es solidarischer sowie kinder- und jugendfreundlicher machen. Im Rahmen ihrer Miniprojekte übernehmen die jungen Engagierten die Verantwortung für die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation ihrer Vorhaben.
Weitere Informationen zu „Youth for Kiez“ finden sich auf jugendclubmahlerstr.wordpress.com/junior-teamer-qualifizierung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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