Spende aus der Rest-Cent-Initiative
Laib und Seele unterstützt Bedürftige

Carsten Lelke (2. von links) überreicht den symbolischen Spendenscheck an Agnes Leske (6. von rechts) im Beisein von Ehrenamtlichen, die in der Weißenseer Laib-und Seele-Ausgabestelle tätig sind. | Foto: Bernd Wähner
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Über eine Spende über 3000 Euro kann sich die Weißenseer Ausgabestelle von Laib und Seele freuen.

Überreicht wurde sie den Ehrenamtlichen von Carsten Lelke, dem Betriebsratsvorsitzenden der E.ON SE. Die Mitarbeiter von E.ON in Deutschland entschieden sich, dass sie ihren Lohn und ihr Gehalt jeweils auf einen vollen Eurobetrag abrunden. Die Centbeträge über dem Eurobetrag landen in einen Topf der Rest-Cent-Initiative. Mit Mittel aus diesem Topf werden gemeinnützige Projekte unterstützt, berichtet Carsten Lelke. Vorschläge, welche Einrichtungen, Vereine oder Initiativen unterstützt werden sollten, können alle Mitarbeiter machen.

In der Hauptstadtrepräsentanz von E.ON arbeitet Hartmut Leske. Dessen Frau leitet seit einiger Zeit die Ausgabestelle von Laub und Seele in Weißensee. Vor einiger Zeit erzählte Hartmut Leske seinem Betriebsratsvorsitzenden Lelke vom Engagement seiner Frau. Daraufhin kam dieser auf die Ideen, diese Ausgabestelle für eine Spende aus der Rest-Cent-Initiative vorzuschlagen.

Den Auftakt zur berlinweiten Aktion „Laib und Seele“ gab es übrigens 2004. Es ist ein Hilfsprojekt der Berliner Tafel, der Kirchen und des Senders rbb. 2005 ging es in Weißensee los. „Laib und Seele“ in Weißensee ist eine Kooperation von Baptistengemeinde, der katholischen Gemeinde St. Joseph und der evangelischen Kirchengemeinde Heinersdorf, erzählt Agnes Leske, die die Ausgabestelle leitet. „Unsere Ausgabestelle befindet sich in Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Weißensee. Die Räume für die Lebensmittelausgabe sowie erforderliche Lager- und Sortierräume stellt die Baptistengemeinde an der Friesickestraße 15 zur Verfügung.“

Zurzeit helfen jeden Mittwoch rund 30 Ehrenamtliche beim Sortieren, Vorbereiten, Verpacken und Ausgeben von Lebensmitteln. Sechs fahren zu Supermärkten, die das Projekt unterstützen, und holen gespendete Waren mit Mietautos ab. „Außerdem absolvieren in diesem Jahr vier Schüler ihr Praktikum bei uns“, freut sich Agnes Leske.

Bis vor einigen Jahren standen zu Beginn der Ausgabezeit registrierte Bedürftige vor der Ausgabestelle Schlange, um ihre Lebensmittel zu empfangen. Im April 2020 überarbeitete das Team sein Konzept. „Unsere Kunden haben jetzt eine feste Uhrzeit, getaktet in 15-Minuten-Abständen mit jeweils 13 Haushalten, zu der sie sich Lebensmittel abholen“, erklärt Agnes Leske. Somit haben sie eine kürzere Wartezeit, und das Ganze ist auch entspannter für alle. Bei der Anmeldung und Registrierung bleibt auch Zeit für ein persönliches Gespräch.

Die Lebensmittel werden von den Ehrenamtlichen in Kisten vorgepackt, wobei darauf geachtet wird, ob es sich um einen Ein-Personen-Haushalt oder einen Zwei-Personen-Haushalt, um Vegetarier oder Diabetiker handelt. „Dadurch ist eine bedarfsgerechte Verteilung der Ware garantiert“, so die Leiterin der Ausgabestelle. „Die Kinder bekommen eine ‚Kinderkiste‘ mit frischem Obst und Gemüse sowie einer kleinen Süßigkeit.“

Derzeit werden durch die Weißenseer Ausgabestelle 176 Haushalte mit 230 Erwachsenen und 80 Kindern betreut. Hinzu kommen 60 weitere Haushalte, die ihre Waren im Spritzenhaus in Heinersdorf erhalten. Die dortigen Räumlichkeiten stellt der Bürgerverein Zukunftswerkstatt Heinersdorf kostenfrei zur Verfügung.

Für jede Lebensmitteltüte wird ein Euro pro Erwachsenem und 50 Cent pro Kind eingesammelt. Damit werden die Kosten für die Mietwagen sowie für einen Nutzungsbeitrag für Strom, Wasser und ähnliches finanziert. Davon werden außerdem kleine Geschenke für Kinder bezahlt, die es zum Beispiel zum Sankt-Martins-Tag oder bei Veranstaltungen gibt.

Um die Organisation und Logistik einfacher zu gestalten, habe man angefangen, die Arbeit zu digitalisieren, berichtet Agnes Leske. Außerdem ist das Lager in der Friesikestraße mit Schwerlastregalen ausgestattet worden, damit Obst und Gemüse, Konserven, Windeln, Verpackungsmaterial und anderes sicher gelagert werden können.

Ohne ehrenamtliches Engagement und Spenden würde das Projekt „Laib und Seele“ kaum funktionieren. Deshalb ist die Spende der E.ON SE dem Team der Weißenseer Ausgabestelle sehr willkommen. Davon können in nächster Zeit Lebensmittel eingekauft werden, die kaum oder zu wenig gespendet werden.

Näheres zur Weißenseer Ausgabestelle von Laib und Seele ist unter 0157/34 83 49 35 sowie über den E-Mail-Kontakt weissensee-laib-und-seele@gmx.de zu erfahren.

Carsten Lelke (2. von links) überreicht den symbolischen Spendenscheck an Agnes Leske (6. von rechts) im Beisein von Ehrenamtlichen, die in der Weißenseer Laib-und Seele-Ausgabestelle tätig sind. | Foto: Bernd Wähner
Carsten Lelke (2. von links) überreicht den symbolischen Spendenscheck an Agnes Leske (6. von rechts) im Beisein von Ehrenamtlichen, die in der Weißenseer Laib- und Seele-Ausgabestelle tätig sind. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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