Neuem Betreiber der Flüchtlingsunterkunft sind ehrenamtliche Helfer willkommen
Weißensee. Für die Gemeinschaftsunterkunft an der Bühringstraße 2-8 soll ein Unterstützerkreis entstehen, wie es ihn bereits für andere Flüchtlingsunterkünfte im Bezirk gibt.
Das wünscht sich das Team des neuen Betreibers, der PRISOD GmbH. Nach Querelen trennte sich der Senat vom bisherigen Betreiber. PRISOD ist berlinweit für 16 Heime zuständig. In Pankow betreibt sie mit viel Engagement unter anderem die Flüchtlingsunterkünfte in der Mühlen- und der Straßburger Straße sowie das Wohnprojekt an der Falkenberger Straße.
Die Unterkunft an der Bühringstraße besteht seit 2013. Etwa 300 geflüchtete Menschen leben hier. Davon sind etwa die Hälfte Familien, die andere Hälfte allein reisende Männer. Knapp ein Drittel der Bewohner sind Kinder, berichtet Jördys Hannemann,die Ehrenamtskoordinatorin. Als sie diese Aufgabe übernahm, war sie erstaunt: Anders als erwartet, gab es hier keine ehrenamtlichen Helfer und schon gar keinen Unterstützerkreis.
Das soll sich nun ändern. „Aus Unterlagen und Berichten wissen wir, dass es einige ehrenamtliche Helfer gegeben haben muss“, berichtet Jördys Hannemann. „Aber wir fanden bisher keine Kontaktdaten. Das ist datenschutzrechtlich nachvollziehbar, denn personenbezogene Daten dürfen zu Recht nicht einfach weitergegeben werden. Wir würden uns aber sehr freuen, wenn sich einige der bisherigen Ehrenamtlichen bei uns melden. Uns sind aber auch alle willkommen, die sich neu entschließen“, so die Ehrenamtskoordinatorin.
Gesucht werden zum Beispiel sogenannte Tandem-Partner. Die erwachsenen Bewohner absolvieren gerade Integrationskurse. In denen lernen sie die deutsche Sprache. Aber um sie besser sprechen zu können, möchten sie gern mit deutschen Partnern trainieren.
Weiterhin werden Ehrenamtliche gesucht, die vor allem Frauen bei den Hausaufgaben unterstützen. Die Frauen organisieren nämlich neben den Kursen in der Regel auch noch den Familienalltag. Sie bringen die Kinder zur Schule und kümmern sich um den Haushalt. Wenn sie jemand unterstützen würde, kämen sie bei den Integrationskursen besser voran. Ein gesonderter, ruhiger Raum für die Hausaufgabenhilfe, sogar mit Tafel, steht zur Verfügung.
Ein weiterer Bereich: die Kleiderkammer. Diese wurde längere Zeit von drei Frauen betreut, die jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Weiterhin werden Ehrenamtliche für die Betreuung im Kinderklub gesucht. „Wir haben hier zwar eine sehr engagierte Kinderbetreuung“, berichtet Jördys Hannemann, „aber für die individuelle Betreuung oder spezielle Angebote wie Puppentheater oder Basteln wünschen wir uns weitere Unterstützung.“ Melden kann sich auch, wer außerhalb der Unterkunft Sportangebote machen kann. Dafürt steht im Haus an der Bühringstraße leider nicht genug Raum zur Verfügung.
Wer die Gemeinschaftsunterkunft unterstützen möchte, sollte regelmäßig Zeit haben. Dabei ist es egal, ob diese Regelmäßigkeit darin besteht, dass jemand zweimal in der Woche zwei bis drei Stunden kommen möchte oder nur alle zwei Wochen an einem Tag für ein paar Stunden. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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