Bücherspende für Bora
Post übergibt 100 Bestseller und Kinderbücher an den Verein
Über eine umfangreiche Bücherspende kann sich der Verein Bora freuen. Seine Mitarbeiterinnen kümmern sich seit Anfang der 90er-Jahre um Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden.
Julia Fischer, Zustellerin der Deutschen Post, übergab Vertreterinnen des Vereins vor der Bora-Geschäftsstelle an der Albertinenstraße rund 100 Bestseller. Diese spendet die Deutsche Post dem Verein. „Die Frauen und Kinder in schwierigen Lebenssituationen kommen zur Beratungsstelle von Bora und zu deren Frauenhaus. Wenn sie sich während ihres Aufenthalts mit einem Buch zurückziehen und in eine Geschichte eintauchen möchten, steht ihnen nun eine Auswahl an Büchern direkt zur Verfügung“, sagt André Bauer, Leiter der regionalen Deutsche-Post-Niederlassung Brief, deren Mitarbeiter unter anderem im Norden Berlins die Post verteilen.
Das Bora-Frauenhaus ist ein Zufluchtsort für Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Dort wird Frauen unabhängig von Staatsangehörigkeit, Herkunft, Religion und Alter geholfen. Die Mitarbeiterinnen bemühen sich, die Frauen und Kinder zu schützen und eine Veränderung ihrer bedrohlichen Lebensumstände zu erwirken. Aufgrund der Pandemie hat häusliche Gewalt in Berlin zugenommen, sodass sich seit Monaten mehr schutzsuchende Frauen an den Verein wenden.
„In schweren Zeiten bieten Bücher Trost und Ablenkung“, sagt Claudia Cohn, Geschäftsführerin von Bora. „Sie sind kleine Oasen, schenken Hoffnung, öffnen Türen in andere Welten und senken erwiesenermaßen den Stresspegel. Bei Kindern regt das Lesen neben dem aktiven Spracherwerb die Fantasie und Kreativität an, fördert ihre Konzentrationsfähigkeit, Empathie und Frustrationstoleranz.“ Lesende Kinder können ihre Gefühle besser in Worte fassen. Lesende Mütter seien gute Vorbilder für ihre Kinder, so Claudia Cohn. „So betrachten wir die großzügige Bücherspende als Maßnahme der unmittelbaren Gewaltprävention. Wir sind sehr glücklich und danken der Deutschen Post für die Unterstützung.“
Der Verein Bora betreibt seit 1992 ein Frauenhaus, und im vergangenen Jahr kam ein zweites hinzu. Dort bietet er Frauen und deren Kindern eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. Der Verein berät sie auch, wie sie ein Leben unabhängig von ihren gewalttätigen Partnern führen können. Außerdem erhalten die Frauen Hilfe, wenn es um die Klärung ihrer Wohnsituation geht. Unter anderem betreibt der Verein ein Wohnprojekt mit Übergangswohnungen. Bei den Frauen, die Gewaltsituationen erlebten, bleibt häufig ein Trauma zurück. Ihnen hilft Bora auch in einer therapeutischen Frauenwohngemeinschaft. Rund 4000 Frauen aller Altersgruppen und Bevölkerungsschichten unterstützt der Verein Bora jedes Jahr mit seinen Angeboten.
Weitere Informationen zum Verein Bora gibt es auf www.frauenprojekte-bora.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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