Selbstbestimmt leben bis zuletzt
Seit 20 Jahren betreuen Lebens- und Sterbebegleiter des Stephanus-Hospizdienstes Sterbende

Diakon André Krell (links) kann mit seinem Team auf 20 Jahre Stephanus-Hospizdienst zurückblicken. | Foto: Bernd Wähner
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Der Stephanus-Hospizdienst kann auf 20 Jahre zurückblicken. Das Jubiläum war für das Team um Diakon André Krell Anlass, mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Unterstützern auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung an der Albertinenstraße zu feiern.

Hervorgegangen ist der Stephanus-Hospizdienst aus einer Mitarbeiterinitiative im Diakoniewerk Niederschönhausen. „Damals gab es viel zu wenige ausgebildete Helferinnen und Helfer, um sterbende Menschen zu begleiten“, erinnert sich André Krell, leitender Koordinator des Stephanus-Hospizdienstes. Er selbst war seinerzeit noch Einrichtungsleiter der Pflegeeinrichtung Elisabeth Diakoniewerk Niederschönhausen. Viele der dortigen Mitarbeiter waren überfordert, weil sie den Sterbenden nicht genügend Zeit widmen konnten.

Auf Initiative der Mitarbeiter wurde deshalb zunächst ein Förderverein gegründet, um die Startphase des Hospizdienstes finanzieren zu können. Mit dessen Gründung habe sich dann die Situation erheblich verbessert, schätzt Krell heute ein. Derzeit begleiten 150 Ehrenamtliche sterbende Menschen und deren Angehörige. Nicht nur in Pflegeeinrichtungen sind sie unterwegs, sondern auch in Krankenhäusern, in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie daheim in Familien. „Neben den Schulungskursen für unsere ehrenamtlichen Lebens- und Sterbebegleiter schulen wir mittlerweile auch Pflegeteams und bieten ‚Letzte-Hilfe-Kurse‘ für die Bevölkerung an“, so Krell. Darüber hinaus begleitet der Kinderhospizdienst der Stephanus-Stiftung viele Familien. Dieser Arbeit wird sich der Stephanus-Hospizdienst in der nächsten Zeit besonders widmen. Dank einer Projektförderung durch die „Aktion Mensch“ können nun Pädagogen und Erzieher in Schulen und Kitas geschult werden. „Ich wünsche mir eine Regelfinanzierung der Trauerangebote“, formuliert André Krell seinen großen Wunsch zum 20-jährigen Bestehen des Hospizdienstes. Der Umgang mit Trauer sei in unserer Gesellschaft leider ungeübt und tabuisiert.

Der Stephanus-Hospizdienst ist inzwischen ein ambulanter Hospiz- und palliativer Beratungsdienst, dessen Ehrenamtliche nicht nur in Berlin, sondern auch in Bad Freienwalde und Umgebung unterwegs sind. Sein Ziel ist es, sterbenden Menschen ein weitestgehend schmerzfreies, selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen und damit ihre Würde und Lebensqualität zu bewahren. Weiterhin bietet der Hospizdienst jeden ersten Montag im Monat von 17 bis 19 Uhr ein Trauercafé an. Zu diesem sind Trauernde ohne Anmeldung im Erdgeschoss des Ernst-Berendt-Hauses in Albertinenstraße 20 willkommen.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.stephanus-hospizdienst.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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