Seit 35 Jahren sammelt der Arbeitskreis Kindernothilfe Geld für die Ärmsten der Welt

Die Mitglieder des Arbeitskreises der Kindernothilfe treffen sich einmal im Monat, um Benefizaktionen zu planen und sich über neue Projekte auszutauschen.
  • Die Mitglieder des Arbeitskreises der Kindernothilfe treffen sich einmal im Monat, um Benefizaktionen zu planen und sich über neue Projekte auszutauschen.
  • hochgeladen von Hendrik Stein

<span class="docTextLocation">Berlin. </span>Man sieht sie auf Straßenfesten und Weihnachtsmärkten, beim Weltkindertag am Potsdamer Platz, beim Kunstmarkt in Frohnau oder auf dem Markt der Kontinente: Der Arbeitskreis der Kindernothilfe ist seit 35 Jahren in Berlin aktiv, um Kindern in Armut und Not eine Stimme zu verleihen.

Dafür stehen die ehrenamtlichen Mitglieder mit ihrem Informations- und Aktionsstand bereit. Sie machen darauf aufmerksam, dass Kinder in vielen Ländern unter Hunger, Obdachlosigkeit oder Krieg leiden. Sie sammeln Spenden für Projekte vor Ort, um etwas gegen diese Ungerechtigkeit zu tun. „Wir freuen uns ein Loch in den Bauch, wenn wir auf einem der Berliner Märkte 600 Euro gesammelt haben“, sagt Horst Krapohl, Mitglied des Berliner Arbeitskreises.

Das Geld kommt dort an, wo es gebraucht wird

Die Spender können sicher sein, dass dieses Geld direkt dort ankommt, wo es am meisten gebraucht wird: Zum Beispiel in den Elendsvierteln der brasilianischen Metropolen oder im afrikanischen Burundi, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. In dem von Bürgerkrieg und Terrorgruppen heimgesuchten Land half der Berliner Arbeitskreis, ehemaligen Kindersoldaten und Straßenkindern wieder eine Perspektive zu geben: herunter von der Straße, hinein in die Schule. Damit das gelingt, konnten die traumatisierten Kinder ihre Kriegserlebnisse in Therapien und gemeinschaftlichen Aktivitäten verarbeiten.

Projekte wie dieses liegen dem Arbeitskreis der Kindernothilfe am Herzen. „Weil es mich etwas angeht, was in der Welt passiert. Weil wir doch das Elend außerhalb unseres Kontinents nicht an uns vorbeiziehen lassen können“, sagt Christiane Rickert-Heybach. Seit sie vor zwanzig Jahren Projekte der Kindernothilfe in Afrika besucht hat, ist sie ehrenamtlich dabei. Denn sie wisse seitdem, wie wichtig die Hilfe aus Deutschland ist. Um diese Hilfe zu gewährleisten, bieten die 15 Ehrenamtler aus Berlin Kaffee, Waffeln und selbst gebackenen Kuchen auf Märkten gegen Spenden an, dazu auch Handarbeiten und Nahrungsmittel aus eigener Produktion.

Außerdem organisiert der Arbeitskreis Benefizveranstaltungen – wie zum Beispiel ein Konzert mit dem Berliner Staats- und Domchor vor einem Jahr. Damals kamen Spenden im Wert von etwa 4000 Euro zusammen.

Projekt für Flüchtlinge

Auf diese Summe ist der Arbeitskreis besonders stolz, weil das Geld dem aktuellen Anliegen zugute kommt: einem Hilfsprojekt für syrische Flüchtlingskinder im Libanon. Diese sollen direkt in die einheimische Gesellschaft integriert werden, damit die gefährliche Flucht nach Europa weniger attraktiv erscheint.

Je mehr Veranstaltungen der Berliner Arbeitskreis mit dem Aktionsstand wahrnehmen kann, desto mehr Menschen können erreicht werden und desto mehr Spenden können gesammelt werden. „Dazu fehlt es uns momentan an genügend Schultern, die mit uns zusammen mehr Aktionen stemmen“, sagt Horst Krapohl.

Zwar zeigen viele Berliner Interesse am Arbeitskreis, aber der letzte Schritt zum eigenen Engagement fehlt oft. Das liege wohl auch daran, dass die Ehrenamtler die Wirkung ihrer Hilfe nicht mit eigenen Augen sehen können – dazu sind die Projekte einfach zu weit entfernt. „Wir würden uns dennoch über neue Mitglieder freuen, die Ideen und Freude haben, etwas mit uns gemeinsam auf die Beine zu stellen“, sagt Krapohl. Dann könne der Arbeitskreis noch weitere 35 Jahre bestehen. Elisa von Hof

<div class="docTextServiceText">Der Berliner Arbeitskreis trifft sich jeden 1. Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Haus Sonneneck an der Bernauer Straße 117. Weitere Informationen gibt es auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.kindernothilfe.de/berlin">www.kindernothilfe.de/berlin</a>.</div>

Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 181× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 866× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.939× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.