Wenn Hilfe bei der Erziehung neue Perspektiven schafft
SozDia Stiftung Berlin reagiert mit Angebotserweiterung auf Bedarf an Kinderwohngruppen
Die im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Familien- und Gemeinwesenarbeit etablierte SozDia Stiftung Berlin eröffnet in Kürze ihre erste Kinderwohnung YUCA in Weißensee.
Im YUCA werden bis zu 10 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren wohnen, die aufgrund unterschiedlicher Belastungssituationen vorübergehend oder dauerhaft nicht bei ihren Eltern leben können. Die Kinderwohngruppe stellt einen Schutzraum dar, in dem den Kindern ein familienähnlicher Tagesablauf ermöglicht wird.
Im Rahmen der pädagogischen Arbeit, die hier in einer Etagen-Wohnung rund um die Uhr erfolgt, erfahren die Kinder in allen Lebensbereichen Unterstützung - von Hausaufgabenbetreuung oder Freizeitgestaltung über Klärung von besonderem Förderbedarf oder Vermittlung bei Konflikten bis hin zur "Gute-Nacht-Geschichte" am Abend.
„Wir wollen Kindern dabei helfen, ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft zu finden. Aber wir möchten nicht das Elternhaus ersetzen, sondern vielmehr Familien stärken und entlasten, den Kindern Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vermitteln und gemeinsam eine mögliche Perspektive für Kind und Eltern entwickeln“, sagt Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender der SozDia. Und er ergänzt: „Ziel ist es, die Kinder in die Herkunftsfamilien zurück kehren zu lassen. Dem voraus geht die Förderung und das Gedeihen einer aktiven Eltern-Kind-Bindung.“
In erster Linie geht es darum, den Kindern Stabilität und Geborgenheit zu vermitteln. Dabei ist nicht zuletzt der Aufbau einer verlässlichen und vertrauensvollen Beziehung zu einer/einem Bezugserzieher*in bedeutsam. Um den ganzheitlichen Ansatz des Konzeptes zu unterstreichen führt Heinisch-Kirch aus: „Jedes Kind hat eine eigene Geschichte. Diese nehmen wir an, Punkt. Unser Team aus erfahrenen Sozialarbeiter*innen und Erzieher*innen entwickelt dann gemeinsam mit jedem Kind individuelle und tragfähige Perspektiven. Sie begleiten die ihnen anvertrauten Kinder bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit.“ Dazu tragen nicht zuletzt auch die Erfahrungs- und Begegnungsmöglichkeiten in der Siedlung mit ihrer bunt gemischten Nachbarschaft bei – ein nicht unwesentlicher Aspekt im wegweisenden Gesamtkonzept des YUCA.
Hier im Moselviertel, in direkter Nähe zum Lichtenberger Ortsteil Hohenschönhausen, ist ein Neubauquartier der Wohnungsbaugesellschaft BeGeno 16 entstanden, in welchem etwa 250 Menschen zusammenleben. Im sogenannten „Quartier WIR“ werden Wohnungen an Familien, aber auch an Studierende, Azubis, Geflüchtete und Soziale Träger wie die SozDia Stiftung Berlin vermietet.
Der sozialdiakonische Träger wird im „Quartier WIR“ neben der Kinderwohngruppe YUCA im Laufe des Jahres zudem ein Ausbildungsrestaurant für Jugendliche sowie eine Jugendwohnung eröffnen.
Darüber hinaus plant die Stiftung bereits weitere Wohnprojekte für Kinder. „Schon in wenigen Monaten möchten wir Kindern in der Villa Baobab in Friedrichshagen ein zu Hause auf Zeit geben.“, so Heinisch-Kirch.
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