Hospizdienst mit neuem Angebot
Wo Menschen mit Behinderung trauern
„Trauerbegleitung Lebenslinie“ nennt sich ein in Berlin bisher einmaliges Angebot, das der Stephanus-Hospizdienst Menschen mit Behinderung macht.
Jeden zweiten Dienstag im Monat von 15.30 bis 17 Uhr kommen Trauernde mit Behinderung in der Friedenskirche der Stephanus-Stiftung an der Albertinenstraße 20 zusammen, um Trost zu finden und sich auszutauschen. Die Trauernden leben in einer der Stephanus-Wohngemeinschaften oder sie kommen von außerhalb, sind Mitte 20 oder auch 70 Jahre alt. Was alle eint: Sie alle haben einen geliebten Menschen verloren. Das Reden darüber hilft.
Dass es solch eine Trauergruppe für Menschen mit Behinderung gibt, hat seinen Grund. Das Team des Stephanus-Hospizdienstes hatte festgestellt, dass eine gemeinsame Trauergruppe von Menschen mit und ohne Behinderung nicht funktioniert. Daher wurde eine eigene Gruppe für Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen. „Das gibt es nur unter dem Dach der Stephanus-Stiftung“, sagt Denise Nußbaum. "Meines Wissens sind wir die einzigen in Berlin, die so etwas anbieten.“
Die Gruppentreffen beginnt die Hospizdienst-Mitarbeiterin mit dem Gedicht „Bevor ich sterbe“ von Erich Fried. Dann entzündet sie eine Dreidochtkerze. Jeder Docht hat eine bestimmte Bedeutung für die Teilnehmer. „Wir haben einen festen Ablauf. Rituale sind wichtig und geben Halt“, sagt Denise Nußbaum. Anschließend entzünden alle ein Teelicht und erzählen, für wen dieses Licht leuchten soll. So kommen alle ins Reden. Aber es wird nicht nur gesprochen. Oft hat die Trauerbegleiterin auch ein kreatives Angebot vorbereitet.
Die Gruppe ist offen für weitere Teilnehmer. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0173/797 14 67 oder per E-Mail denise.nussbaum@stephanus.org melden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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