Auf der neuen Weißenseer Anlage des BB-Berlin trainieren auch behinderte Bogenschützen

Barbara Herzig ist an Multipler Sklerose erkrankt. Vor drei Jahren entdeckte sie das Bogenschießen für sich. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Mitglieder des Bogensportclubs BB-Berlin trainieren auf einer neuen Anlage in Weißensee. Sie entstand in der Rennbahnstraße 45-49.

Auf seiner Weißenseer Anlage sind auch Menschen mit gesundheitlichen Problemen sportlich aktiv. Eine von ihnen ist Barbara Herzig. Sie ist an Multipler Sklerose erkrankt. Bei einem Klinikaufenthalt in Bayreuth sah sie eindrucksvolle Fotos vom Bogenschießen. „Das wollte ich auch mal ausprobieren“, erinnert sie sich. Sie war vom Bogensportkurs in der Klinik so begeistert, dass sie weitermachen wollte. „In Berlin begab ich mich auf die Suche nach einem Behindertensportverein, der Bogenschießen anbietet“, so Herzig. „Ich fand keinen, wurde aber im Bogensportclub BB-Berlin mit offenen Armen empfangen.“ Seit drei Jahren trainiert sie nun das Bogenschießen in diesem Verein, „und es macht mir riesigen Spaß“, sagt sie.

Erst ein paar Wochen dabei ist indes Carsten Otto. „Meine Freundin machte einen Kurs im Bogenschießen“, sagt der Sehbehinderte. „Das wollte ich auch. Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Internetseite vom BB-Berlin.“ Gemeinsam mit seinem Trainingspartner Hannes Brocke kommt er nun regelmäßig zum Training auf die Anlage.

„Sechs Jahre haben wir von der ersten Idee bis zur Fertigstellung der Anlage gebraucht“, sagt der Präsident des BB-Berlin Alfred Grzondziel. In dieser Zeit war alles zu planen, Altlasten waren zu beseitigen und vor allem die Finanzierung musste stehen. Zu bewältigen war das alles nur mit Unterstützung von Bezirksamt, Baufirmen, Senat und natürlich der Mitglieder des Vereins. Geholfen hat auch die Aktion Mensch. Sie stellte dem Verein vor allem die Mittel zur Verfügung, die er benötigt, um Bogenschießen als Sport für Menschen mit Behinderungen anzubieten.

Jeder Neue nimmt zunächst an einem Kurs teil. In diesem werden die Grundlagen des olympischen Schießens mit dem Recurvebogen erlernt. Um die Sportart zu betreiben, sollte man mindestens zweimal in der Woche trainieren. Menschen mit Handicap, die sich in diesem Sport einfach mal ausprobieren möchten, erfahren mehr auf www.bsc-bb-berlin.de/kurse/reha_para.

Die BB-Bogensportler sind übrigens bereits seit 1968 eine feste Gemeinschaft. Viele Jahre waren sie in der Bogensportabteilung von Bergmann-Borsig organisiert. Vor fünf Jahren gründeten sie ihren eigenen Verein. „Der Nachwuchsbereich bildet den Schwerpunkt unserer Arbeit“, sagt Grzondziel. „Dem gehört immerhin die Hälfte unserer 260 Mitglieder an.“ Aus der Nachwuchsarbeit des Vereins heraus konnte sich unter anderem Lisa Unruh entwickeln, die bei den Olympischen Spielen in Rio im vergangenen Sommer eine Silbermedaille gewann. BW

Weitere Informationen gibt es auf www.bsc-bb-berlin.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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