Spiel mit Nachspiel
Rassistische Provokation am Spielfeldrand? Sportgericht entlastet SV Blau-Gelb
In der Abteilung Fußball des SV Blau-Gelb Berlin kann man aufatmen. Nach der Verhandlung vor dem Sportgericht sind alle Vereinsmitglieder nach den Vorfällen am Rande eines Spiels am 2. Juni entlastet.
Die 1. Herrenmannschaft des Vereins trat an diesem Tag in einem Punktspiel der Kreisliga gegen Minerva 1893 an. In einem hochdramatischen Spiel gelang den Weißenseern ein Sieg mit zwei Toren in der Nachspielzeit. „Nach einem glücklichen Ausgang für unsere Truppe kam es zu heftigen Diskussionen zwischen den Gästespielern und den Zuschauern speziell unseres Vereins“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Torsten Korte. Aus für Korte nicht nachvollziehbaren Gründen griffen zwei Spieler von Minerva zwei Vorstandsmitglieder von Blau-Gelb am Spielfeldrand an und traten sie zu Boden. Andere Spieler und Vereinsmitglieder kamen hinzu. Nach kurzer Zeit konnten laut Korte einige besonnene Zuschauer und Spieler beider Mannschaften die Lage wieder beruhigen. Als die von Vertretern des Bezirksamtes gerufene Polizei eintraf, hatten sich die Wogen bereits wieder geglättet.
Das, was Korte hier eher als Rangelei beschreibt, wurde nach dem Spiel in einigen Medien als „Massenschlägerei mit Polizei-Großaufgebot" dargestellt. Auch von rassistischen Äußerungen gegenüber den Moabiter Gästen war die Rede. Um Klarheit zu schaffen, untersuchte der Berliner Fußballverband und die Polizei den Vorfall. Nach diesen Ermittlungen wurde der Weißenseer Verein vom Sportgericht von jeglichem Verdacht, durch irgendwelche rassistischen Äußerungen den Zwischenfall provoziert zu haben, entlastet. Stattdessen wurde der tätliche Angriff eines Spielers von Minerva geahndet. Dieser wurde für mehrere Spiele gesperrt und muss einen Anti-Gewalt-Kurs besuchen.
Torsten Korte erklärt, dass sich der SV Blau-Gelb auch weiterhin von sämtlichen rassistischen Äußerungen distanziere. „Wir sind ein Verein, der großen Wert auf Integration und einen fairen Umgang legt.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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