Nachbarschaftshilfe mit dem Smartphone
BSR und Tiptapp starten Kooperation

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) kooperiert jetzt mit dem schwedischen Technologieanbieter Tiptapp. Berlin ist nach Stockholm, London und Lissabon die vierte europäische Stadt, in der die Tiptapp-App verfügbar ist.

Die Anwendung soll Bürger vernetzen, die Sperrmüll oder ähnliches entsorgen wollen. Wer zum Beispiel ohnehin eine Fahrt zum BSR-Recyclinghof plant, bietet über die App, die er zuvor auf seinem Smartphone installiert und konfiguriert hat, Nachbarn seine Transporthilfe an. Diese haben aber auch die Möglichkeit eine "Suchanzeige" zu platzieren. Beide Seiten vereinbaren vorab einen Obolus für die Transporthilfe. So sollen in Eigeninitiative Fahrten zu den Recyclinghöfen organisiert und unnötige Einzelfahrten, aber auch illegale Müllablagerungen vermieden werden. Auch Menschen, die über kein Fahrzeug verfügen, körperlich eingeschränkt sind oder denen einfach die Zeit fehlt, finden so unkompliziert Hilfe.

Anfang Juni haben Tiptapp und BSR die Kooperation besiegelt. Ob das Angebot bei den Berlinern ankommt, soll nun ein Jahr lang getestet werden. Laut BSR wolle man auf diese Weise dem Ziel, Berlin gemeinsam grüner, besser und sauberer zu machen, näherkommen. „Wir freuen uns, unser Know-how und unsere Infrastruktur mit der innovativen App von Tiptapp verbinden zu können“, sagt die BSR-Vorstandsvorsitzende Stephanie Otto. „So erweitern wir unsere Servicepalette für die Berliner:innen und schaffen eine weitere Zugangsmöglichkeit zu einer fachgerechten Entsorgung von Abfällen.“

Tiptapp ist ein digitaler Marktplatz, der Hilfe bei Lieferungen, Einkäufen, Umzügen und Wiederverwertung von Gegenständen jeder Größe bietet. Damit soll Nachbarschaftshilfe ohne viel Aufwand organisiert werden. Für Schweden liegen laut Tiptapp bereits belastbare Daten vor. „Allein im Jahre 2021 haben wir über die App schätzungsweise rund 1300 Tonnen Treibhausgasemissionen durch Reduzierung von Einzelfahrten eingespart und 40.000 Gegenständen eine neue Verwendung gegeben“, erklärt CEO & Co-Founder Tim Bjelkstam.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

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