Gefiederte Hausbesetzer
Nabu-Wildvogelstation berät Bürger zu brütenden Enten auf Balkonen

Das Gelege einer Stockente – nicht selten auch ein überraschender Fund im Blumenkasten auf dem Balkon. | Foto:  Dr. Christoph Moning / NABU
  • Das Gelege einer Stockente – nicht selten auch ein überraschender Fund im Blumenkasten auf dem Balkon.
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Es kommt häufiger vor, als man denkt: Eine Stockente sitzt im Blumenkasten auf dem Balkon oder der Terrasse und brütet. Einen ungünstigeren Ort hätte sie sich nicht aussuchen können. Denn mit den Küken zu einem nahegelegenen Gewässer zu kommen, ist eher schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Hier kann jedoch die Nabu-Wildvogelstation helfen.

Um die Stockenentenküken und ihre Entenmutter sicher ans Wasser zu bringen, berät der Naturschutzbund Nabu Bürger und bietet im Notfall sogar ein „Ententaxi“ an. Fast 160 Umsetzungen hat die Wildvogelstation im vergangenen Jahr vorgenommen. Im Frühjahr beginnen die Stockenten zu brüten. In Ermangelung geeigneter dicht bewachsener, ruhiger Uferbereiche bauen sie gerne auch mal ein Nest auf dem Balkon, der Dachterrasse oder dem Schleppdach – manchmal in schwindelerregender Höhe. „Diese etwas skurrilen Orte haben sie schon seit vielen Jahren im gesamten Stadtgebiet erobert“, sagt Marc Engler, Leiter der Wildvogelstation. „Kein Wunder, denn im Gegensatz zu den städtischen Uferbereichen sind sie hier meistens vor Fressfeinden oder anderen Störungen geschützt und werden teilweise auch noch gefüttert.“

Ohne menschliche Hilfe geht's nicht

Das Problem: Spätestens zwei Tage nach dem Schlüpfen bringt die Ente ihre Küken zu einem nahegelegenen Gewässer. Da die Kleinen noch nicht fliegen können, stürzen nicht wenige von höher gelegenen Brutplätzen in den Tod. Und auch der Weg zum rettenden Wasser ist für viele Entenfamilien angesichts stark befahrener Straßen und großer Entfernungen ein Todesmarsch. Abgeschlossene ummauerte Innenhöfe können ebenfalls für die Entenfamilie zur Falle werden. Ohne das Eingreifen des Menschen wäre der gefiederte Nachwuchs verloren.

Die Experten der Nabu-Wildvogelstation in Biesdorf erklären Berliner, worauf sie achten müssen, wenn eine Stockente ihren Blumenkasten als Nistplatz auserkoren hat. In schwierigen Fällen bieten die Nabu-Experten auch das Umsetzen der Entenfamilie an. Wie die Nabu-Wildvogelstation bei einem Stockenteneinsatz agiert und welche weiteren Aufgaben sie erfüllt, zeigt ein neues Video auf berlin.nabu.de/wildvogelstation. Viele Informationen und auch ein Meldeformular finden sich im Internet auf bwurl.de/19zd. Wer die Arbeit der Nabu-Wildvogelstation unterstützen möchte, kann auch eine Wildvogelpatenschaft übernehmen. Informationen dazu gibt es auf bwurl.de/19ze.

Die Nabu-Wildvogelstation ist telefonisch unter Tel. 54 71 28 92 zu erreichen.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

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