Frisches Wasser für den Weißen See
Neuer Tiefbrunnen geht erst 2021 in Betrieb
Alle, die in den vergangenen heißen Tagen im Weißen See Abkühlung suchten, haben es bemerkt: Der Pegelstand des Sees ist aufgrund der Hitze weiter gesunken.
Doch dass der Pegel in den vergangen Jahren merklich sank, liegt nicht nur an der anhaltenden Dürre. Er hat keine größeren natürlichen Zuflüsse, sondern speist sich aus Regen- und Grundwasser, das ihm viele Jahre aus zwei Tiefbrunnen zugeführt wurde. Wegen der Trockenheit in den vergangenen Jahren und weil die Tiefbrunnen kaum noch Wasser förderten, sank der Wasserspiegel des Sees inzwischen um mehr als einen Meter.
Damit der Wasserstand des Weißen Sees wieder steigt, ließ das Bezirksamt im Winter einen neuen Tiefbrunnen im Bereich der Wiese an der Freilichtbühne bohren. Dieser ist inzwischen zwar betriebsfähig, aber noch nicht freigegeben worden. Bei der Untersuchung des geförderten Wassers wurden „leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe“ festgestellt, informiert Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen). Das kam sowohl für den Bezirk, als auch für die zuständige Senatsverwaltung überraschend. Diese Schadstoffe seien bisher bei keiner Wasseranalyse festgestellt worden. Bis das Problem geklärt ist und der Brunnen in Betrieb gehen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Vor 2021 wird es wohl keine Lösung geben.
Deshalb prüfte das Bezirksamt, ob alternativ in diesem Jahr Trinkwasser in den See eingeleitet werden kann. Damit soll der Pegel des Sees zumindest wieder ein wenig steigen. Denn sinkt der Wasserstand weiter, besteht die Gefahr, dass Bäume, die am Ufer stehen, umstürzen. Ihnen fehlt schlicht der Gegendruck, den das Seewasser auf ihre Wurzeln ausübt.
20.000 Kubikmeter Wasser werden eingeleitet
Seit einigen Tagen ist das nun der Fall. Wie Kuhn auf Anfrage informiert, wird vom südlichen Ufer aus Wasser aus dem Netz der Berliner Wasserbetriebe in den See gespeist. Es werden zirka 20.000 Kubikmeter sein. Laut Kuhn ist dafür mit Kosten in Höhe von 40.000 Euro zu rechnen. Der Bezirk habe aber einen Antrag auf Reduzierung des Wasser-Grundpreises bei der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gestellt. Sind die 20 000 Kubikmeter in den See eingeleitet, werde der Hahn wieder geschlossen, so der Stadtrat. Im nächsten Jahr soll dann für die Wassereinleitung der neue Tiefbrunnen genutzt werden. Dazu werde eine zusätzliche Reinigungsanlage für den Brunnen installiert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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