Jetzt fließt Grundwasser in den Weißen See
Neuer Tiefbrunnen ist in Betrieb gegangen
Nach langer Verzögerung ist vor wenigen Tagen der neue Tiefbrunnen in Betrieb genommen worden, der den Weißen See jetzt mit frischem Wasser versorgt.
Alexander Schüller, Pächter des Strandbades Weißensee, hatte die Ehre, die Anlage per Knopfdruck in Betrieb zu setzten. Das Wasser wird nun direkt tief in den See geleitet. Deswegen wird man es am See nicht plätschern sehen oder hören. Der Brunnen lief in den ersten Tagen zunächst im Probebetrieb auf 66 Prozent, informiert der Verein Parkfreunde Weißensee. In diesem Probebetrieb förderte er bereits 12 Kubikmeter in der Stunde in den See. Zum Ende des Monats wird er dann auf 18 Kubikmeter hochgeschaltet. „Wir freuen uns sehr und hoffen, dass unserem geschundenen See mit dieser Soforthilfemaßnahme ein erster Dienst erwiesen wird. Weitere Maßnahmen bezüglich Wasserqualität und Uferschutz werden folgen müssen“, so der Verein.
Vor einem Jahr war es für jeden, der am Weißen See entlangspazierte, augenscheinlich: Der Pegelstand des Gewässers war wegen der anhaltenden Trockenheit noch weiter gesunken. Das lag aber nicht nur an der anhaltenden Dürre. Der See hat keine größeren natürlichen Zuflüsse. Er speist sich aus Regenwasser und Grundwasser, das ihm viele Jahre aus zwei Tiefbrunnen zugeführt wurde. Wegen der Trockenheit in den vergangenen Jahren und weil die Tiefbrunnen kaum noch Wasser förderten, sank der Wasserspiegel des Sees um mehr als einen Meter.
Damit der Wasserstand wieder steigt, ließ das Bezirksamt Anfang 2020 einen neuen Tiefbrunnen im Bereich der Wiese an der Freilichtbühne bohren. Dieser war zwar schon bald betriebsfähig, aber im vergangenen Jahr noch nicht freigegeben worden. Bei der Untersuchung des geförderten Wassers wurden nämlich Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) festgestellt. Das kam sowohl für den Bezirk als auch für die zuständige Senatsverwaltung überraschend. Diese Schadstoffe waren zuvor bei keiner der vorangegangenen Wasseranalysen festgestellt worden, hieß es. Klar war schon bald: Damit der Brunnen in Betrieb gehen kann, muss eine Grundwasserreinigungsanlage als Filter eingebaut werden. Doch das dauerte seine Zeit.
Jetzt, da der Tiefbrunnen in Betreib gegangen ist, können die Weißenseer auch wieder auf Badespaß im Strandbad Weißensee hoffen. Denn auch die Corona-Zahlen lassen dies zu. Noch sind einige Einbauten und Überprüfungen von amtswegen nötig, damit der Badebetrieb auch unter Einhaltung der Hygienevorschriften stattfinden kann. Voraussichtlich sogar schon Ende Juni könnte die Saison aber starten. Mehr ist dann auf www.strandbadweissensee.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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