Grillen und Baden vom Ufer aus verboten
Schilder mit Parkregeln werden jetzt aufgestellt
Mit den ersten sommerlich warmen Tagen im Mai gab es schon einen Vorgeschmack von dem, was wohl auch im kommenden Sommer am Weißen See zu erwarten ist.
Hunderte Menschen campieren auf den Grünflächen am Ufer des Weißen Sees. Die ersten Abgehärteten gehen bereits vom Ufer, außerhalb des Strandbades, ins Wasser. Flaschen, Verpackungen und Zigaretten werden achtlos im Park liegengelassen. Hunde rennen angeleint kreuz und quer durch die Menschenmassen. Und an einigen Stellen wird auf Wegwerfgrills Bratwurst zubereitet. Zwar ist das meiste davon laut Berliner Grünanlagengesetz verboten. Doch an diese Verbote wird sich kaum gehalten. Deshalb entschied das Bezirksamt bereits im vergangenen Jahr, dass mit Schildern am Weißen See explizit auf die Parkregeln hingewiesen werden soll.
Diese Schilder sollten eigentlich bereits aufgestellt sein. Auf Nachfrage informiert Manuela Anders-Granitzki (CDU), Pankows Stadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum: „Die Schilder und die Befestigungen sind bereits fertig. Wir werden sie noch im Mai aufstellen.“ Doch mit dem Aufstellen von Schildern will es der Bezirk nicht bewenden lassen, berichtet die Stadträtin. „Wir werden dann mit der Polizei und dem Ordnungsamt auch die Einhaltung der Regeln kontrollieren“, sagt sie.
Die Liste der Regeln, die es zu befolgen gilt, ist relativ lang. Manches scheint selbstverständlich, ist von vielen Parkbesuchern allerdings nicht verinnerlicht. Dazu gehört, dass Müll in die Mülltonne gehört, dass nicht gegrillt und kein Feuer entfacht werden darf, dass Hunde an der Leine zu führen sind, dass Boote nur vom Bootsverleih auszuleihen sind, dass keine Tiere zu füttern und Brutbereiche, zum Beispiel von Schwänen, nicht zu stören sind. Untersagt ist auch, dass außerhalb des Strandbades vom Ufer aus gebadet wird. Dadurch wird der Uferbereich des Sees weiter zerstört. Und die Sicherung des Uferbereichs ist eine wichtige Aufgabe, der sich das Bezirksamt verschrieben hat. Dafür werden sogar Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bereitgestellt.
Wasserstand bereitet Sorgen
Mit den in Aussicht gestellten Fördermitteln in Höhe von 1,98 Millionen Euro soll neben der Ufersicherung eine energiesparende Beleuchtung im Park am Weißen See umgesetzt werden sowie ein barrierefreier Ausbau der Wege stattfinden. Bis Ende 2024 müssen diese Maßnahmen, die zunächst den nördlichen Parkteil betreffen, abgeschlossen sein. Im südlichen Parkteil sollen anschließend 2024 und 2025 sogenannte PMO-Mittel eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Mittel der ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der DDR, informiert Anders-Granitzki auf Anfrage der SPD-Fraktion.
Neben den verhaltensbedingten Problemen im Park, macht der Wasserstand des Weißen Sees den Fachleuten weiterhin Sorgen. Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre führt immer wieder zu Wasserschwankungen. Um Wasser in den See, der keinen natürlichen Zufluss hat, einzuleiten, ging im vorigen Jahr ein Tiefbrunnen mit entsprechender Filteranlage in Betrieb, aus dem permanent Wasser in den See gepumpt wird. Um die Wasserverdunstung zu verringern, wurde außerdem entschieden, dass die Fontäne im Weißen See nur stundenweise vormittags und am späten Nachmittag in Betrieb genommen wird. In der Zeit, wenn die Sonne am intensivsten scheint und das meiste Wasser verdunstet, bleibt sie abgestellt, erklärt Anders-Granitzki.
In Betrieb geht an diesem Jahr auch wieder die Plansche am Weißen See. „Wir haben entschieden, dass sie am 1. Juni, also zum Kindertag angestellt wird“, informiert die Stadträtin.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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