Niemand will es
Seit 15 Jahren ist das Grundstück hinter dem Häuserblock Buschallee 71-84 eingezäunt
Seit nunmehr 15 Jahren ist die Grünanlage hinter dem langen Häuserblock Buschallee 71-84 eingezäunt. Warum? Wie lange noch? Was soll dort passieren? Mit diesen Fragen wenden sich immer wieder Leser an die Redaktion der Berliner Woche. Aber auch 15 Jahre nach der Aufstellung des Zaunes ist die Zukunft dieses Grundstücks noch unklar.
Die Grünanlage zieht sich als begrünter breiter Streifen über 100 Meter hinter dem Häuserblock, der unmittelbar an der Buschallee steht, entlang. Dort stehen Bäume und Sträucher, der Wildwuchs gedeiht und derzeit ist der Boden mit buntem Herbstlaub bedeckt.
Ab und an findet sich am Bauzaun noch ein Schild des früheren Liegenschaftsfonds Berlin mit der Aufschrift „Betreten verboten. Eltern haften für ihre Kinder“. Die meisten dieser Schilder sind inzwischen allerdings mit Graffiti beschmiert. Etwa in der Mitte des eingezäunten Areals befindet sich ein Durchgang. Dieser wurde seinerzeit freigelassen, um den Anwohnern auch weiterhin ein Überqueren der Grünfläche zu ermöglichen.
Der Zaun dient der Verkehrssicherung, sagt Katja Cwejn von der Pressestelle der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) auf Anfrage der Berliner Woche. Es gehe dabei um Haftungsfragen. Die BIM übernahm das Grundstück vor einigen Jahren vom früheren Liegenschaftsfonds. Wäre die Fläche nicht eingezäunt worden, müsste man dort auch den Winterdienst übernehmen.
Das langgezogene landeseigene Grundstück versuchte der Liegenschaftsfonds Anfang des Jahrtausends zunächst zu verkaufen. Unter anderem wurde es der Eigentümerin der benachbarten Häuser zum Kauf angeboten. Aber diese hatte kein Interesse. Auch alle anderen Versuche von Liegenschaftsfonds und BIM, das Grundstück loszuwerden, blieben erfolglos. Der Grund dafür ist offensichtlich. Das Grundstück kann nicht bebaut werden. Es ist eine Abstandsfläche zum sehr langgezogenen Wohnblock an der Buschallee. Man könnte diesen Streifen wahrscheinlich nur als Grünanlage nutzen. Das wiederum würde Kosten für die Pflege sowie die Verkehrssicherung verursachen. Hinzu kämen dann voraussichtlich noch Straßenreinigungsgebühren. Summa summarum verursacht dieses Grundstück viele Ausgaben, aber keine Einnahmen.
„Derzeit soll das Grundstück im Rahmen der ‚Transparenten Liegenschaftspolitik‘ des Landes Berlin geclustert werden“, so Cwejn. „Das heißt, Bezirk und Senat sowie in letzter Instanz der sogenannte Portfolioausschuss des Landes entscheiden darüber, was mit der Fläche passieren soll.“ Die BIM führt bis zu dieser Entscheidung jeden Monat sogenannte Leerstandskontrollen durch und lässt in regelmäßigen Abständen den Unrat vom Gelände beseitigen, der sich dort immer wieder ansammelt, berichtet Katja Cwejn.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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