In „Frieden“ gärtnern
Weißenseer Kleingartenanlage öffnet sich mehr und mehr der Nachbarschaft
Weißensee hat zwar viel Grün, aber die Grünfläche in der Gustav-Adolf-Straße 56 ist schon was Besonderes. Das ist die Adresse der Kleingartenanlage „Frieden“.
Diese besteht seit 1925. Auf insgesamt 124 Parzellen wird dort gegärtnert. Aber nicht nur das: „Wir machen auch Angebote für die Nachbarschaft und kooperieren mit zwei Kitas“, sagt Hans-Joachim Eichhorst vom Vorstand des Kleingartenvereins.
Die Gärten liegen zwischen der Gustav-Adolf- und der Roelckestraße, begrenzt vom Friedhof der Hagenbeck- und Max-Bill-Schule. Durch die Anlage gibt es Verbindungswege zwischen den beiden Straßen. Über einen kommt man auch zum zentralen Vereinsplatz. Dort steht unter anderem das Vereinsheim. Auf der Fläche legten die Kleingärtner in Arbeitseinsätzen aber auch Hochbeete, eine Kräuterspirale, einen Staudenhügel und ein großes Insektenhotel an. Dort können Kinder aus der Kita „Konfetti“ und aus dem Kinderladen „Wurzelgemüse“ mehr über Pflanzen und Tiere erfahren. Mit beiden kooperiert der Kleingartenverein, und die Kinder kommen regelmäßig in die Anlage, auch um selbst zu gärtnern.
„Wir haben auch einen Kiez-Stammtisch ins Leben gerufen“, berichtet Hans-Joachim Eichhorst. An diesem kommen regelmäßig Akteure aus Weißensee zusammen, um sich auszutauschen und zu schauen, wo man sich vielleicht gegenseitig unterstützen kann. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem das Frei-Zeit-Haus , die Stephanus-Stiftung und das Weißenseer Benn-Projekt.
Immer wieder nimmt der Verein an Aktionen teil. Am Weltspieletag konnte er beispielsweise in diesem Jahr über 80 Kinder aus dem Kiez begrüßen. Und zum diesjährigen „Tag der offenen Gärten“ kamen Besucher, um die „Weißenseer Wetterstation“, die Vereinsmitglied Birgit Ziehe in ihrem Garten aufbaute, zu besichtigen. Aber auch an „normalen“ Tagen sind Weißenseer Nachbarn zu einem Spaziergang in „Frieden“ willkommen. Sie können dort die Natur genießen. „Das Besondere in unserer Anlage ist sicherlich, dass wir hier eine große Artenvielfalt haben“ sagt der erste Vorsitzende des Kleingartenvereins, Jürgen Thrun. „Das liegt unter anderem daran, dass wir bei uns keine Pestizide in den Gärten zulassen. Außerdem haben wir uns dem Bienenschutz verschrieben, lassen bei uns zum Beispiel Disteln stehen, die in anderen Gärten als Unkraut herausgerissen werden.“
Ein nächstes Ziel des Kleingartenvereins: „Wir möchten bei uns einen Lehrpfad aufbauen. Auf dem können sich unsere Besucher künftig an Schautafeln unter anderem über Obstsorten oder Tierarten informieren“, so Thrun. „Einen entsprechenden Antrag auf Fördermittel haben wir bereits beim Bezirksamt gestellt.“ Weitere Informationen zum Kleingartenverein „Frieden“ gibt es auf www.kga-frieden.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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