Gefährdetes Paradies
Zertrampelte Ufer, zu wenige Toiletten und Vandalismus machen dem Park am Weißen See zu schaffen

Vom Ufer des Weißen Sees aus wird immer wieder gebadet, auch wenn das verboten ist. Weil sich das aber über Jahrzahnte eingebürgert hat, wird es toleriert. Schaden nimmt aber die Uferböschung. | Foto: Bernd Wähner
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  • Vom Ufer des Weißen Sees aus wird immer wieder gebadet, auch wenn das verboten ist. Weil sich das aber über Jahrzahnte eingebürgert hat, wird es toleriert. Schaden nimmt aber die Uferböschung.
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So richtig zufrieden ist mit der Situation im Park und am Ufer des Weißen Sees ist wohl niemand. Wo gibt es die Defizite? Und warum gibt es sie? Vor allem: Was ist zu tun, damit sich die Aufenthaltsqualität am See und im Park verbessert? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Verein Parkfreunde Weißensee.

Bereits im Frühjahr fand zu diesen Fragen ein Gespräch mit Verantwortlichen im Bezirksamt statt. Nun luden die Parkfreunde zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein. Anlieger und Gewerbetreibende sprachen die Probleme an, die ihnen am meisten unter den Nägeln brennen. Eines der Hauptprobleme: die Toilettensituation. Im und am Park stehen einfach zu wenige Toiletten zur Verfügung. Das führe dazu, dass Badende und andere Parkbesucher ihre Notdurft in Büschen und an Bäumen verrichten, berichtet Parkbesucher Michael Bendler. Die Situation verschärfte sich in diesem Sommer, nachdem die Toiletten an der Plansche wegen Vandalismusschäden geschlossen werden mussten.

Der Vandalismus sei ein weiteres Problem, berichtet Oswald Wachenbrönner vom „Milchhäuschen“. Es werden immer wieder zum Beispiel Latten von Parkbänken gerissen oder sogar ganze Parkbänke gestohlen. Hinzu komme, dass immer wieder illegal im Park gegrillt und damit Rasen zerstört werde, berichten mehrere Anwohner.

Am Weißen See gibt es zwar das Strandbad. Aber viele, die baden möchten, gehen an wilden Badestellen ins Wasser. Das ist zwar verboten, wird aber weitestgehend toleriert. Allerdings führt das auch dazu, dass die Uferböschung immer wieder beschädigt wird. Ärgerlich ist für Familien außerdem, dass der Spielplatz an der Plansche gesperrt ist.

All die Probleme im Park am Weißen See seien dem Bezirksamt bekannt, erklärt Bürgermeister Sören Benn (Die Linke). Deshalb findet er es gut, dass sich ein Verein für den Park engagiere. Ähnliche Mängel wie am Weißen See gebe es auch in anderen Parks Pankows zuhauf. Das liege vor allem daran, dass Berlin und Pankow in den vergangenen Jahren Mittel und Personal „einsparten, bis es quietscht“, so der Bürgermeister.

Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) kann indes mitteilen, dass es bereits Vorstellungen für die Aufwertung des Parks gibt. Von einem Landschaftsarchitektenbüro wurde analysiert, was im Park nicht in Ordnung ist. „Davon ausgehend haben wir zwölf Maßnahmen formuliert, die umzusetzen sind“, so Landschaftsarchitekt Frank von Bargen.

Eine der Maßnahmen, die Priorität hat, ist die Erneuerung des Spielplatzes an der Plansche. Weiterhin soll das dortige WC-Häuschen saniert werden. Weitere Maßnahme: Von der Indira-Gandhi- Straße und von der Großen Seestraße aus soll es erneuerte Zugänge in den Park geben. Saniert werden soll der Rosengarten mit Sonnenuhr. Dort müssten nach Meinung des Landschaftsarchitekten auch Parkbänke aufgestellt werden. Weiterhin muss über eine Nachnutzung des früheren Wildgeheges im Park nachgedacht werden. Ein größeres Projekt ist die Umgestaltung der Uferkante rund um den See. Durch die Übernutzung des Ufers durch Badende und die Erosion durch Regenfälle ist diese stark beschädigt. All diese Maßnahmen ließen sich schon allein aus Kosten- und Personalgründen nur nach und nach umsetzen, so Stadtrat Vollrad Kuhn.

Weitere Informationen zum Verein Parkfreunde Weißensee gibt es auf parkfreunde-weissensee.berlin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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