Mit brüderlichem Dank: Seit 1874 trägt der Platz den Namen Anton

Antonplatz mit dem Kaiserdenkmal um 1900. | Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
3Bilder
  • Antonplatz mit dem Kaiserdenkmal um 1900.
  • Foto: Sammlung des Vereins Weißenseer Heimatfreunde
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Für manche ist er das Tor nach Weißensee, für andere das Tor in die Innenstadt, je nachdem, welche Perspektive man einnimmt. Fakt ist aber: Der Antonplatz ist einer der prägnantesten Plätze in Weißensee.

Doch nach welchem Anton ist dieser zentrale Weißenseer Platz eigentlich benannt? Die Antwort überrascht vielleicht ein wenig. Es ist Anton Matthias Schön. Dieser hatte Besitztümer in der Lausitz, war Mitglied des Preußischen Landtags und später des Reichstags. Und er war jüngerer Bruder von Gustav Adolf Schön, Namensgeber der nicht weit entfernten Schönstraße.

Gustav Adolf Schön zählt zu den Gründervätern des städtischen Weißensee. Als er 1871/1872 viel Kapital für Bodenspekulationen in Weißensee benötigte, unterstützte ihn Bruder Anton nach Kräften. Später übernahm Anton Matthias Schön auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der „Weißenseer Actien-Gesellschaft“.

Quasi aus Dankbarkeit, dass er seinen Bruder so hervorragend unterstützte, sorgte Gustav Adolf Schön dann dafür, dass der Platz im Jahre 1874 nach Anton benannt wurde. Seinerzeit lag er an der Traugottstraße (heute Langhansstraße), der Gäblerstraße (heute Max-Steinke-Straße) sowie an der Königschaussee (heute Berliner Allee). Am Platz errichteten Privatleute und Baugesellschaften drei- und viergeschossige Bürgerhäuser.

Ein großes Ereignis, das 1897 auf dem Platz gefeiert wurde, war die Grundsteinlegung für das Kaiser Wilhelm I. gewidmete Denkmal. Dessen Einweihung führte dazu, dass der Platz ab 1898 für fünf Jahre offiziell den Namen Kaiser-Wilhelm-Platz trug. Im Adressbuch von 1904 ist der Antonplatz dann allerdings wieder mit seinem ursprünglichen Namen verzeichnet.

Neben dem Aufbau des Denkmals war der Bau des Filmtheaters, des heutigen Toni, ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Antonplatzes. Eröffnet wurde das Kino im Jahre 1919. Und es ist noch heute in Betrieb.

Jahrzehntelang wurde nur der nördliche Teil der Fläche als Antonplatz angesehen. Auf dem südlichen standen noch bis 1945 Häuser. Nachdem diese im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden erlitten hatten, wurden sie abgetragen. Ab den 1950er-Jahren gab es dort unterschiedlich gestaltete Grünflächen. 1972 wurde sogar ein Brunnen installiert. Es gab aber auch Parkplätze für Kunden, die auf der Allee einkauften. Ab den 1980er-Jahren setzte sich allmählich die Auffassung durch, dass diese Fläche auch zum Antonplatz gehört.

Der nördliche Antonplatzes ist Anfang des Jahrtausends von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung neu gestaltet worden. Auf ihm findet seit etlichen Jahren auch ein Wochenmarkt statt. Der südliche Teil ist vor zehn Jahren zu einem kleinen Park mit Grünflächen, Gehwegen und Sitzmöglichkeiten umgebaut worden. Um ihn herum entstanden inzwischen neue Wohn- und Geschäftshäuser sowie das Bildungszentrum am Antonplatz. Den Antonplatz durchschneidet heute die Berliner Allee.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

91 folgen diesem Profil

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 463× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.450× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 216× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.660× gelesen