Auf Fahrrädern für Umbau demonstriert
Über 500 Demoteilnehmer fordern eine Verkehrswende auf der Berliner Allee

Die rund 500 Teilnehmer der Fahrraddemonstration, darunter viele Kinder, radelten vom Antonplatz über die Berliner Allee bis nach Malchow. | Foto: Aktionsbündnis/ Nico Jedamczyk
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  • Die rund 500 Teilnehmer der Fahrraddemonstration, darunter viele Kinder, radelten vom Antonplatz über die Berliner Allee bis nach Malchow.
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Seit vielen Jahren wird sie von Anliegern und Verordneten gefordert: die Umgestaltung der Berliner Allee.

Als der Senat dann vor einigen Jahren verkündete, dass er eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung der Allee in Auftrag geben wird, keimte Hoffnung auf. Doch dann teilte die Senatsverkehrsverwaltung im vergangenen Jahr mit, dass es nun doch keine Machbarkeitsstudie geben soll. Das überraschte sowohl Politiker aus Pankow als auch das Aktionsbündnis „Berliner Allee für alle“. Doch seit dem gab es kaum Informationen, wie die Senatsverwaltung stattdessen eine zeitnahe Umgestaltung der Allee in Angriff nehmen möchte.

Deshalb rief das Aktionsbündnis „Berliner Allee für alle“ vor wenigen Tagen zu einer Fahrraddemonstration vom Antonplatz über die Berliner Allee bis nach Malchow und zurück auf. Von der Resonanz der Weißenseer auf diesen Demo-Aufruf waren die Veranstalter selbst überrascht. „Wir hatten mit zirka 100 Teilnehmern gerechnet“, berichtet Jens Herrmann, einer der aktiven Mitstreiter des Aktionsbündnisses. „Laut Polizeiangaben kamen aber etwa 500 Menschen, darunter viele Familien mit Kindern. Die Demo war ein großer Erfolg.“

Umbau wurde abgesagt

Dass die Weißenseer die Nase voll haben von Versprechungen und Umbauverschiebungen, machte diese Fahrraddemonstration einmal mehr deutlich. Alle Senatskonzepte, Anfragen an den Senat, Beschlüsse der Bezirksverordneten, das Mobilitätsgesetz und auch bereitgestelltes Geld im Bezirkshaushalt haben bisher nichts genützt, um in der Sache vorwärts zu kommen. Die Berliner Allee sieht aus, wie seit Jahrzehnten: Sie ist immer noch viel befahrene Bundesstraße. Es gibt keine Radwege, zu wenige Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger und keine durchgehende ÖPNV-Trasse. Dafür enormen Lärm, schlechte Luft und leer stehende Geschäfte.

„Der vor zehn Jahren beantragte Umbau zwischen Pistorius- und Rennbahnstraße wird seit 2015 verschleppt“, erklärt Jens Herrmann. „Letzten Sommer wurde er von der Senatsverwaltung sogar abgesagt, weil angeblich Verbesserungen ohne Umbau schneller gingen. Geplant wird allerdings weiterhin nicht, und ohne Verschiebung von Gleisen und Borden ist auch keine deutlich bessere Lösung möglich.“

Deshalb setzen sich das Aktionsbündnis „Berliner Allee für alle“ und die Teilnehmer der Demonstration dafür ein, endlich eine Verkehrswende auf der Allee sowie auch für ganz Weißensee einzuleiten. Sie wissen: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Daher fordern sie auf der Berliner Allee endlich Radwege- und einen ÖPNV-Ausbau anstatt eines Ausbaus zugunsten von Autoverkehr. Weiterhin fordern sie, dass es keinen zusätzlichen Autoverkehr auf der Berliner Allee durch neue Anschlussstraßen wie die Verbindungsstraße Karow - B2, die Tangentialverbindung Nord und die Ortsumfahrung Malchow geben soll.

Radweg und mehr Grün

Stattdessen müssten für die Berliner Allee komfortable Querungen für Fuß- und Radverkehr geschaffen, Tempo 30 für Autos angeordnet und der Umbau der Berliner Allee zwischen Pistorius- und Rennbahnstraße begonnen werden. Dabei solle zugleich eine durchgängige eigene Trasse für den ÖPNV angelegt, ein durchgängiger Radweg geschaffen sowie für mehr Alleebäume und Grünstreifen am Straßenrand gesorgt werden.

Weitere Informationen zu den Forderungen und Aktionen des Bündnisses „Berliner Allee für alle“ finden sich auf aktionberlinerallee.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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