Verordnete wollen für weniger Autoverkehr im Komponistenviertel sorgen
Weißensee. In den Straßen des Komponistenviertels soll es weniger Verkehrslärm geben. Um das zu erreichen soll das Bezirksamt für dieses Quartier beispielhaft „allgemeine Grundsätze für die Verminderung von Durchgangsverkehr in Wohnquartieren“ erarbeiten und umsetzen.
Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bereits im Juli 2014. Doch augenscheinlich getan hat sich bisher noch nichts. Der Anlass für diesen Beschluss: Die Anordnung von Tempo 30 und die Markierung von Zebrastreifen in den Wohngebietsstraßen trugen kaum zur Verkehrsberuhigung bei. Immer mehr Pkw, Lkw und zunehmend auch Busse nutzen die Straßen im Komponistenviertel zur Umfahrung der Berliner Allee.
Deshalb müsse dort über neue Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nachgedacht werden, argumentierten die Verordneten seinerzeit. Weil die Anwohner bisher noch nichts von der Umsetzung dieses BVV-Beschlusses mitbekamen, meldete sich jetzt einer von ihnen in der Einwohnerstunde der BVV zu Wort. Frank Rosengart wollte wissen, was denn bisher passiert sei. Vor allem interessierte ihn, wann die Anwohner mit einer Umsetzung des BVV-Beschlusses rechnen können.
Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) gestand, dass es zunächst problematisch war, ein Planungsbüro zu finden, dass sich dieser Aufgabe annimmt. Inzwischen wurde eines beauftragt. Das hat die heutige Situation untersucht – und festgestellt: Es gebe keine verkehrsrechtlichen Gründe, um weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen anzuordnen, so Kirchner.
Mit Zebrastreifen, Gehwegvorstreckungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen sei schon vieles umgesetzt worden, was den Autoverkehr ausbremst. Das alles mache die Straßen im Komponistenviertel eigentlich bereits unattraktiv als Umfahrungsstrecke.
Trotzdem wurden im Verkehrsausschuss der BVV mögliche weitergehende Maßnahmen für das Komponistenviertel vorgestellt. Dazu gehören eine Änderung der Parkordnung von Längs- auf Querparken, die Aufpflasterung von Einmündungen und das punktuelle Aufstellen von Baken zur Einengung der Fahrbahn. Der Verkehrsausschuss sprach sich allerdings für noch drastischere Maßnahmen aus, wie das sogenannte Abhängen von Straßen. Das heißt, dass Straßenabschnitte für den Durchgangsverkehr gesperrt werden.
Im kommenden Jahr stehen die finanziellen Mittel zur Verfügung, um erste Maßnahmen umzusetzen, erklärt Kirchner. In diesem Zusammenhang werden auch Verkehrszählungen stattfinden, mit denen die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüft werden soll. Über die konkreten Maßnahmen soll zu gegebener Zeit informiert werden. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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