Neue Ideen gefragt: Anwohner und Gewerbetreibende wollen den Antonplatz attraktiver machen
Weißensee. Wie geht es weiter mit dem Antonplatz? Um diese Frage ging es bei einem Kiezrundgang.
Zu diesem Treffen mit Gewerbetreibenden und Anwohnern luden die Abgeordneten Clara West und Tino Schopf (beide SPD) ein. Clara West hatte bereits vor einem Jahr zu einer Veranstaltung zur Zukunft der Berliner Allee eingeladen. Daran nahmen unter anderem Vertreter der IG City Weißensee sowie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, teil. Auf dieser Veranstaltung gab es die Idee, eine Immobilien- und Standortgemeinschaft zu initiieren, wie es sie zum Beispiel auf der Residenzstraße in Reinickendorf gibt.
Allerdings gibt es in der Berliner Allee zu viele unterschiedliche Hauseigentümer, die von dieser Idee überzeugt werden müssten. Und an manche kommt man gar nicht so ohne Weiteres heran. Deshalb regte die IG City Weißensee an, sich zunächst auf den Antonplatz und dessen unmittelbare Umgebung zu konzentrieren, um solch eine Gemeinschaft auf den Weg zu bringen. „Dazu müssten wir es schaffen, die Immobilieneigentümer mit ins Boot zu holen“, sagt Kai-Uwe Agatsy, der Vorsitzende der IG City Weißensee. Noch ist das eine Vision. Mit Unterstützung des Bezirksamtes und des Senats könnte diese aber Wirklichkeit werden.
Unterstützung gibt es von beiden Abgeordneten. Um die Sache voranzubringen und um auszuloten, was man noch am Antonplatz verändern könnte, luden sie auch Pankows Wirtschaftsstadträtin Rona Tietje (SPD) zum Kiezrundgang ein. Alle Beteiligten konnten vor dem Kino Toni erfahren, dass es dort bereits eine erste Neuerung gibt. arktbetreiber Rainer Perske startete vor wenigen Tagen einen „Lunch-Markt“, der künftig an jedem Donnerstag von 11 bis 16 Uhr stattfindet. Damit ergänzt er das Angebot der weiterhin dienstags und freitags stattfindenden normalen Markttage“ um eine neue Facette.
Perske betreibt den Markt auf dem Antonplatz seit 2004. „In den vergangenen Jahren hat sich hier das Publikum verändert. Früher kamen überwiegend Senioren. Inzwischen sind es jüngere Leute und Familien, auch viele Schüler. Außerdem stellte ich fest, dass hier keine Billigprodukte laufen. Wer auf den Antonplatz kommt, will Qualität. Darum habe ich den Markt Stück für Stück verändert“, sagt er. Außerdem stellte Perske fest, dass junge Leute zunehmend auf Streetfood zu erschwinglichen Preisen abfahren. Das brachte ihn auf die Idee, es auf dem Antonplatz mit einem Lunch-Markt zu versuchen.
Der befestigte Bereich des Antonplatzes sieht allerdings weniger attraktiv aus, wenn kein Markttag ist. Deshalb gibt es von den Teilnehmern des Rundgangs Anregungen zur Platzgestaltung wie die Pflanzung weiterer Bäume oder die Aufstellung attraktiverer Bänke.
Der südliche Bereich des Antonplatzes ist sicher der schönere. Aber auch dort gibt es Probleme. So boomt dort der illegale Zigarettenhandel. Außerdem sprudelt der Brunnen nur selten. Hierzu haben die Abgeordneten inzwischen Kontakt mit dem Bezirksamt aufgenommen.
Beim Rundgang kam auch das Thema Streetmall zur Sprache. Dieses Modell verbindet die Vorzüge einer Einkaufsstraße mit denen einer Einkaufsmall. Wie ließe sich so etwas am Antonplatz umsetzen? Mit wem müsste man zusammenarbeiten? Wie bekommt man die Hauseigentümer ins Boot? Am Ende der Diskussion war klar: Es gibt viele gute Ideen. Antonplatz und Berliner Allee haben Entwicklungspotenziale. Aber noch steht die Entwicklung ganz am Anfang. Deshalb wird man sich in den nächsten Monaten immer wieder treffen. Und auch Wirtschaftsstadträtin Rona Tietje sagte ihre Unterstützung zu. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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